Ihr Name ist...

...entweder Austin Bond oder James Powers. So sollte die Hauptakteurin von "No One Lives Forever" - eine gewisse Cate Archer - ja eigentlich heißen, da sie mehr als offensichtlich von beiden Charakteren beeinflußt wurde.

Von Austin Powers hat sie den Witz, die Kostüme und die Ausstattung, von James Bond die Härte und den Tiefgang der Missionen. Soll heißen: Cate Archer, du bist unsere neue Göttin am 3D-Shooter-Himmel (zumindest im Solomodus)! Seit "Half-Life" gab es kein Spiel, das es geschafft hat, einen dermaßen zu fesseln - obwohl nicht alles daran positiv ist. Die Missionen sind leider nicht ineinander übergreifend wie in "Half-Life", und ein durchschnittlicher PC ladet ewig an den Spielständen; wirklich e-w-i-g.

Die Graphik ist dafür auf dem neuesten Stand, die Texturen sind beeindruckend detailverliebt, und die Levelstruktur ist sehr gut angelegt. Was abgesehen davon wirklich positiv heraussticht, ist die überaus geniale KI der Gegner. Hier gibt es kein "Ich erschieße einen und der Nachbar merkt nichts", keine steifen Pappkameraden, die völlig hölzern auf ihren durchlöcherten Schädel warten, wie es z. B. bei "Projekt I.G.I" noch immer der Fall ist. Diese Gegner haben nicht nur stets einen dummen Spruch auf der Lippe, sondern vollführen schon fast artistische Kunststücke des Ausweichens und Wegduckens.

Die Story von "NOLF" hätte Ian Fleming sicher nicht besser dichten können. Sie werden in der Rolle der Cate Archer nur in den Außendienst versetzt, weil ein dringender Mangel an männlichen Agenten herrscht, da diese komplett von der feindlichen Organisation H.A.R.M ins Jenseits befördert wurden. Nun erhalten Sie von ihrer Organisation UNITY den Auftrag, soviel wie nur möglich über H.A.R.M herauszufinden. Dies führt Sie rund um den Globus und sogar ins All - und ein guter Rat noch zum Schluß: Vertraue niemanden, nicht einmal deinem eigenen Schatten. Nichts ist so, wie es scheint.

Cates Waffenarsenal würde selbst Q mit Stolz erfüllen, denn sie hat nicht nur jede Menge Schußwaffen zu Verfügung, sondern auch z. B. eine Haarspange, die als Dietrich und Giftspritze fungiert. Der grundsätzliche Schwierigkeitsgrad ist eher hoch; für blutige Anfänger könnte es schon bei der zweiten Mission zu gröberen Komplikationen kommen. Doch wer sich nicht beirren läßt, wird mit dem besten 3D-Shooter der Saison belohnt.

Der einzige Grund, warum dieses Spiel keine fünf Sterne hat, findet sich im sehr schwachen Multiplayer-Modus. Aber wer weiß: Vielleicht wird auch mit dieser Graphik-Engine irgendwann ein "Counterstrike" oder etwas ähnlich Brillantes entstehen.

Abschließend bleibt nur zu sagen: Kaufen, kaufen, kaufen!!!

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