Immer diese lästigen Fußgänger!

Aufgemotzte Straßenmonster machen nächtens New York und London unsicher. Die neueste Kreation von Angel Studios, "Midnight Club Street Racer", verspricht eine Menge Action, rasanten Speed und sogar ein bißchen Humor.

Rennspiele gibt´s ja wirklich wie Sand am Meer, vor allem auf der Playstation. Es verwundert also nicht besonders, daß sich dieses Genre über die Jahre etwas abgenützt hat und die meisten Titel einem oft nur noch ein müdes Lächeln entlocken können. Mit "Midnight Club Street Racing" ist nun jedoch wieder ein Spiel auf dem Markt, das durchaus die Aufmerksamkeit der Spielergemeinde auf sich ziehen kann.

Das Game beginnt mit der Auswahl von zwei Spielmöglichkeiten: Im "Arcade"-Modus sind sowohl die verschiedenen Einzelrennen als auch einige nette Multiplayer-Spiele zu finden. Leider gibt´s - wie bei allen PS2Spielen - wieder einmal keine 4-Player-Möglichkeit, was den Multiplayer-Spaß auf Dauer doch ziemlich trübt. Der "Career"-Modus ist das Herzstück des Spiels. Hier muß man gegen einen ganzen Haufen verschiedener Gegner antreten, um sich durch gewonnene Rennen die Autos der Konkurrenz zu holen. Wenn man die normalen Gegner in einer Stadt besiegt hat, gibt´s noch meherere Schlußrennen, und dann geht es ab in die zweite Stadt: London.

Die Graphik von "Midnight Club Street Racer" ist sehr hübsch; die Autos sind detailliert und hin und wieder mit einigen recht netten Lichteffekten ausgestattet. Vor allem die Darstellung der Schäden an Autos und Gebäuden ist erstklassig und ziemlich nahe an der Spitze der heutigen Next-Generation-Konsolen. Auch die normalen Fahrzeuge im Verkehr und die Gebäude sind technisch einwandfrei gemacht; allerdings treten an ein oder zwei Stellen im Spiel doch ziemlich lästige Grafikfehler wie Pop-ups und Slowdown auf. Das muß nicht sein, schon gar nicht auf einer Konsole mit den technischen Vorrausetzungen der PS2.

Der Sound ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern und wird vor allem Freunde der Musikstile Techno, House und Trance ansprechen. Szenegrößen wie Dom, Roland, Surgeon oder Derrick May haben jeweils ein oder mehrere Titel beigesteuert, die sich perfekt an die rasante Action von "MCSR" anpassen.

Das Gameplay jedoch ist jener Teil des Spieles, der wirklich Freude aufkommen läßt. Die bis an die Grenzen der Legalität aufgemotzten PS-Monster lassen sich nach kürzester Zeit ohne große Probleme über die nächtlichen Großstadtstraßen bewegen. Die Steuerung ist einfach und sehr exakt, was bei einem Spiel wie "Midnight Club Street Racing" sehr dazu beiträgt, daß sich der Schwierigkeitsgrad in halbwegs bewältigbaren Bahnen bewegt.

"MCSR" ist sicherlich eines der besten Playstation-2-Spiele auf dem Markt. Die rasante Action wird durch eine ordentliche Prise Humor unterstützt (z. B. rufen Passanten lautstark nach einem Rettungsauto, wenn man sie überfährt). Das einzige Manko an dem Game ist die eigentliche Spieldauer, die doch etwas zu kurz geraten ist. Die zwei Städte sind recht schnell durchgespielt, und die dritte Stadt - Tokio - wurde aus Zeitgründen aus der Endversion eliminiert. Die genialen Multiplayer-Optionen trösten zwar einigermaßen über die kurze Spieldauer hinweg, doch ein oder zwei weitere Städte wären wahrlich kein Fehler gewesen. Trotzdem bleibt "Midnight Club Street Racing" ein Pflichtkauf für alle Freunde actionreicher Rennspiele.

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