Friß meinen Staub

Rallyefahren ist ein ziemlich cooler Sport. Die Spieleindustrie ist mit hochkarätigen Titeln aus diesem Genre durchaus verwöhnt - allen voran natürlich die beiden "Colin McRae"-Games. Mit "Pro Rally 2001" steht nun ein weiterer Kandidat ins Haus, der zunächst den beinharten Vergleich mit Colin überstehen muß.

Nach einer angenehm kurzen Installationszeit findet man sich im Hauptmenü wieder, wo man zuerst einmal einen Fahrer anlegen muß. Anschließend darf man zwischen den verschiedenen Spielarten auswählen. Im Einzelspieler-Modus stehen Meisterschaft, Arcade, Zeitfahren und die Fahrschule, in der man die Grundlagen des Rallyefahrens lernen kann, zur Auswahl. Im Multiplayer-Modus gibt´s erfreulicherweise neben den üblichen Internet-Optionen auch einen Splitscreen, sodaß auch auf einem Rechner zwei Personen gegeneinander antreten können.

In der Meisterschaft beginnt man in der Kit-Car-Serie - einer ziemlich schwachen Liga, aus der man aufsteigt, wenn man sich unter den ersten Fünf plazieren kann. Als nächstes geht´s in die WRC, eine schon etwas anspruchsvollere Serie aus zwölf Rallyes. Hat man dort einen der ersten drei Plätze erobert, so steigt man in die Legenden-Meisterschaft auf, wo die besten Fahrer gegeneinander antreten, und zwar ohne Rücksicht auf die technischen Begrenzungen der Kit-Car- und WRC-Ligen.

Die Graphik von "Pro Rally 2001" ist solide, aber bei weitem nicht spitze. Die Autos wurden zwar schön modelliert und mit netten Lichteffekten ausgestattet, doch die Landschaften können nicht annähernd mit diesem Niveau mithalten. Während sich vereinzelt schöne Gegenden blicken lassen, fährt man doch die meiste Zeit durch lieblose, eher triste Felder und Wiesen. Ebenfalls nicht besonders aufregend ist der Sound, der aus den Boxen kommt. Die Motoren klingen irgendwie zu hoch für ihre PS-Stärke, und auch die Kommentare des Kopiloten lassen an Qualität zu wünschen übrig.

Das Game selbst spielt man recht leicht durch, da bei "Pro Rally 2001" wohl eher auf Action statt auf Realismus wert gelegt wurde. Die Autos liegen leicht in den Kurven; nur an seltenen Stellen der einzelnen Kurse ist die Gefahr eines Schleuderns gegeben.

Für den anspruchsvollen Rennfreak bietet "Pro Rally 2001" viel zu wenig für seinen Preis. Und auch Rallye-Fans sind mit Colin McRae weitaus besser bedient als mit diesem Titel.

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