Gib Gas, ich will Spaß!

Die Autobahnen um Tokio sind ein gefährliches Pflaster. Sobald die Nacht über die Metropole hereinbricht, schießen die Mitglieder dutzender Race-Gangs aus allen nur verfügbaren Auffahrten auf die endlosen, mehrspurigen Straßen.

Wer sich packende Rennen über mehrere Runden auf diversen Rennstrecken erhofft, der sollte "Tokyo Highway Challenge 2" besser im Regal stehen lassen. Es gibt nur einen Track, aber der besteht aus einem großflächigen Autobahnnetz rund um Tokio.

Das Spielprinzip von "THC2" ist so einfach, daß es schon wieder genial ist. Zunächst erwirbt man ein Auto, dann macht man sich auf den Weg, um auf den Straßen einen Gegner zu suchen. Hat man jemanden gefunden, von dem man glaubt, ihm um die Ohren fahren zu können, gibt man ihm mittels Lichthupe ein Signal - und los geht die wilde Jagd. Einer gegen einen, ein ehrliches Duell. Die Gegner gehören alle verschiedenen Rennteams an, und man kommt im Spiel weiter, indem man nach und nach alle Mitglieder einer Gruppe besiegt.

Rennsiege bringen Geld, das man sofort in einen Haufen Upgrades für die eigene Schüssel investieren sollte, um im Verlauf des ziemlich langen und schweren Games eine echte Chance zu haben. Durch Siege werden auch neue Autos freigeschaltet, die man später erwerben kann.

Wie schon der Vorgänger wartet "Tokyo Highway Challenge 2" mit einer Graphik auf, die ihresgleichen auf der Dreamcast sucht. Die Modelle der einzelnen Autos sind so detailliert, daß selbst der übermächtige "Metropolis Street Racer" mit dieser Graphikpower nicht ganz mithalten kann. Die Rennstrecken sind ebenfalls extrem hübsch und scharf dargestellt, werden aber mangels Abwechslung eher schnell langweilig.

Der Sound ist kernig; die einzelnen Motoren hören sich tatsächlich stark unterschiedlich an. Die Hintergrundmusik klingt schnell und aggressiv und paßt sich daher perfekt an das Geschehen an. Allerdings ist die Grundeinstellung so laut, daß man nur noch wenig vom satten Brummen der Motoren merkt, daher sollte man die Lautstärke im Optionsmenü etwas drosseln.

Je nach Typ liegen die Fahrzeuge oft komplett unterschiedlich auf der Straße, was beim Umstieg auf ein neues Modell oftmals zu kleinen Koordinationsproblemen führen kann. Die Autos sind übrigens alles echte Straßenwagen, angefangen vom Mazda RX-7 bis zum ultimativen Power-Geschoß, dem Dodge Viper GTS. Allerdings hat man bei Genki, um teure Lizenzen zu vermeiden, die Autos hinter fiktiven Typenbezeichnungen versteckt (siehe Link weiter unten).

Alles in allem ist "Tokyo Highway Challenge 2" ein weiteres exzellentes Rennspiel für die Dreamcast, das allen PS-Freaks wärmstens empfohlen werden kann. Aber Vorsicht: Das Spiel setzt auf den gefährlichen Pokémon-Effekt ("Ich muß sie alle haben!"). Nicht selten ist es dem Autor dieser Zeilen passiert, daß er sich nach dem Satz "Nur noch schnell ein Rennen, um die neue Engine zu testen" noch stundenlang vor der Dreamcast befunden hat, um einen weiteren Gegner in Grund und Boden zu fahren.

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