Immer mitten in die Fresse

Im Gegensatz zu Showkampf-Wrestling-Ligen kommt die "Ultimate Fighting Championship" zur Sache: Zwei Typen klettern in einen Stahlkäfig und hauen sich da drinnen solange aufs Maul, bis einer bewußtlos wird oder aufgibt. Während in der wirklichen Welt Knochen brechen und Blut spritzt, geht´s auf der Dreamcast etwas gesitteter zu.

Mit "Ultimate Fighting Championship" gibt die wohl härteste Profikampf-Liga ihr Debüt auf einer Heimkonsole. Das Game kommt gerade zur richtigen Zeit, da sich in letzter Zeit doch ein bißchen Langeweile - vor allem im Bereich der 3D-Prügler - eingeschlichen hat.

Gleich zu Beginn kann "UFC" den Spieler ziemlich überraschen. Die Polygonkämpfer sind ungeheuer detailliert gemacht und müssen den Vergleich mit Größen wie "Soul Calibur" oder "Dead or Alive 2" nicht scheuen. Das Motion Capturing ist vom Feinsten, und der Hintergrund ist zwar etwas spärlich, aber durchaus attraktiv gestaltet.

Beim Sound fühlt man sich wie in einem guten Kampfsportfilm. Jeder Schlag wird von bösartigem Klatschen à la Bruce Lee oder Jet Li begleitet, und das Publikum kommentiert jede Aktion mit fanatischem Applaus oder gnadenlosen Buhrufen. Die Sprachausgabe ist glasklar; auch die Hintergrundmusik paßt perfekt zur aggressiven Atmosphäre des Games.

Wer sich aufwendige Special Moves erwartet, ist bei "UFC" ziemlich fehl am Platz. Die einzige Chance, den Gegner in diesem Spiel zu besiegen, besteht darin, wie besessen auf ihn einzudreschen, bis er sich nicht mehr rührt. Die Steuerung ist dementsprechend leicht zu erlernen: Kicks und Punches sind mit jeweils zwei Buttons belegt und können ohne große Übung zu teuflisch brutalen Kombinationen zusammengefügt werden. Als Besonderheit gibt es dann noch die "Grapple Attack", mit der man den Gegner zu Boden ringt, um ihn entweder mit einem Aufgabegriff zu besiegen oder dem wehrlosen Opfer Ellbogen, Knie und Fäuste ins Gesicht regnen zu lassen, daß es nur so kracht. Mit einiger Übung läßt sich fast jede Aktion des Gegners auskontern und als Ausgangspunkt für eine eigene Angriffsserie benützen.

Aufgrund der Brutalität und Härte der Aktionen ist es nur wenig verwunderlich, daß die meisten Kämpfe von kürzerer Dauer sind als bei anderen Prügelspielen. Bei "UFC" hat man sich in Bezug auf Schläge und deren Auswirkungen stark an den realen Käfigschlachten orientiert. (Wie oft kann man einem Typen am Boden schon mit dem Knie ins Gesicht treten, ohne das er k. o. geht?)

Wer eine erfrischende Abwechslung von den schon etwas monotonen Arcade-Prüglern sucht, ist bei "UFC" bestens aufgehoben. Der gesalzene Schwierigkeitsgrad des Spiels und die große Anzahl von Kämpfern sorgen garantiert für einige unterhaltsame Sessions.

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