Die Rückkehr der Latex-Lady

Lange mußten ihre Fans auf diesen Tag warten. Julie Strain, Erotik-Queen und Action-Star, macht sich schießend, stechend und prügelnd auf den Weg, um einen ganzen Planeten vor dem ultrabösen Gith zu beschützen.

Allerdings hat die Dame einen ziemlich schweren Start bei ihrem Unterfangen. Das Game erklärte sich auf dem Rechner des Rezensenten erst nach äußerst zähen Verhandlungen bereit, sich zu installieren. Nach fünf Minuten des freudigen Herumwanderns setzte es ein Tilt, und der ganze Mist stürzte ab. Es bedurfte also einiger Anstrengungen, um "F.A.K.K. 2" vernünftig zum Laufen zu bringen - wahrscheinlich haben vor allem TNT-User gröbere Probleme beim Spielen zu erwarten. Angeblich soll es schon in nächster Zukunft einen Patch geben, der diese Troubles beheben wird; doch genau für solche Sachen sind eigentlich die Betatests erfunden worden, oder? Aber was soll´s, nach ca. einer Stunde Tüfteln und einem Treiber-Update funktionierte es endlich - und Julie durfte loslegen.

Wie nicht anders zu erwarten, ist die Story bei solchen Games noch dünner als jene der Filme, in denen Julie normalerweise ihre Hauptrollen hat. Nachdem sie im letzten Teil Lord Tyler endgültig ins Nirwana befördert hatte, scharte Julie ihre Getreuen zusammen und verfrachtete sie kurzerhand nach Eden. Unter allgemeinem Gejauchze machten die Exilanten dort eine gar wunderbare Entdeckung: Das Wässerchen, das so lieblich aus allen möglichen Quellen plätschert, birgt das Geheimnis der ewigen Jugend. Und damit keiner der so zahlreich vertretenen bösen Menschen sich daran laben kann, installierten die Jungs und Mädels kurzerhand eine geniale Waffe im Orbit: ein Federation Assigned Ketogenic Killzone System, liebevoll auch F.A.K.K. genannt.

Doch wie man schon von den Romulanern gelernt hat, nützt die beste Tarnung auf Dauer gar nix.

(3 Sekunden dramatische Pause, dann weiter mit dunkler, bedrohlicher Stimme)

Denn aus den Tiefen des Weltalls nähert sich ein Planetenschiff, ein Raumfahrzeug, das ganze Welten verschlingt. Sein Kommandant ist der uralte Herrscher Gith. In diesem Universum voller Möchtegerngötter können von Menschen geschaffene Maschinen allein den Lauf des Schicksals nicht aufhalten. Um Eden zu retten, müssen die Siedler Den Einen finden - den, den sie den "Starstrider" nennen.

(Ende der dramatischen Pause)

Also, los geht´s! Wir stapfen mit der lieblichen Julie durch die Landschaft, um Den Einen aufzuspüren. Dabei fällt gleich zu Anfang einiges positiv auf. So ist etwa die Grafik von "F.A.K.K. 2" echt genial; die Landschaften sind brilliant designt, und die Texturen fehlerlos. Außerdem haben die Waffen einen hübschen metallischen Schimmer und erzeugen richtig niedliche Explosionen und Wunden.

Apropos Wunden: Wer sich von der - wie manche behaupten - übertriebenen Brutalität von Spielen wie "Soldiers of Fortune" angeekelt fühlt, sollte "F.A.K.K. 2" gleich im Regal stehen lassen. Noch nie wurden widerliche Monster auf so schöne Art zerstückelt, zerfetzt, durchlöchert und verbrutzelt wie in diesem Spiel. Gelegentlich drängt sich da schon die Frage auf, wieviel Blut in einem so kleinen Monster eigentlich Platz hat. Aber offensichtlich ist es mehr als in einer Standardausgabe der Spezies Mensch, denn teilweise watet man nur so durch die rote Sauce.

Auch die Sound-Effekte sind hervorragend und tragen viel zur guten Atmosphäre des Games bei. Die Musik ist nur stellenweise vorhanden und gliedert sich auch dann angenehm unaufdringlich in den Hintergrund ein. Auffallend bei Julies Abenteuern ist jedoch die teilweise recht seltsame Steuerung, die eher zu einem Game des "Tomb Raider"-Genres gepaßt hätte als zu einem Spiel mit der "Quake"-Engine.

Alles in allem ist "Heavy Metal F.A.K.K. 2" ein Ego-Shooter der Extraklasse, der nur an drei kleinen Problemchen leidet: Erstens gibt´s keinen Multiplayer-Modus, zweitens ist die Story mehr als dämlich, und drittens ist die ganze Angelegenheit ein bißchen kurz. Daß das Game trotzdem ein Topkauf ist, liegt an seinem hohen Action- und Spaßfaktor, der genialen Grafik - und natürlich an Julie Strain.

Zur Zeit liegen noch keine Kommentare vor.