Machete gegen Mullbinden

Als Filmheld Rick O´Connell kämpft sich der Spieler durch zwölf Levels voller Mumien, Grabräuber und Skarabäen, um dann am Ende dem Bösewicht des Games gegenüberzustehen - Imhotep.

Die Geschichte beginnt in Theben, 1290 vor Christus. Anck-Su-Namun, die Geliebte von Pharao Seti I., betrügt diesen mit seinem Hohepriester Imhotep. Die beiden werden beim Mord am Pharao ertappt und versuchen zu fliehen; der Plan mißlingt jedoch, und beide werden zum Tode verurteilt. In Hamunaptra, der Stadt der Toten, werden sie verflucht und lebendig mumifiziert.

3000 Jahre später gerät der Fremdenlegionär Rick O´Connell in eine Schlacht, die in Hamunaptra wütet, und entkommt nur knapp dem Tode. Einige Zeit später kehrt er zusammen mit der Ägyptologin Evelyn Carnahan und deren schatzsuchendem Bruder Jonathan zurück zur vergessenen Stadt der Toten. Evelyn liest aus dem Buch der Toten und erweckt damit den Hohepriester Imhotep aus seinem Schlaf. Und hier beginnt das Abenteuer.

Wenn man so abrupt aus dem Schlaf gerissen wird, ist es durchaus verständlich, daß man schlechte Laune hat und deswegen halbverfaulte Mumien, Anubiswächter und Skarabäen auf den mutigen Spieler hetzt. Neben den allzu menschlichen Grabräubern muß man sich in "The Mummy" hauptsächlich mit diesen Gestalten herumprügeln. Der Protagonist wird in altbewährter "Tomb Raider"-Manier durch die insgesamt zwölf recht geräumigen Levels gesteuert - allerdings mit dem Nachteil, daß Rick weitaus weniger Bewegungsmöglichkeiten hat als "sexy" Lara (und auch bei weitem schlechter aussieht als die schießwütige englische Archäologin). Um sich gegen all die Fieslinge zur Wehr setzen zu können, stehen dem Spieler Macheten, Fackeln, Schrotflinten und magische Smart-Bomben zur Verfügung; nicht zu vergessen die obligaten Zwillingspistolen.

In den verschiedenen Levels geht es hauptsächlich darum, Schalter umzulegen, über Gruben zu springen, Steine einzusammeln und Statuen umzuwerfen - kurzum, es gibt nichts, was der Spieler nicht schon aus diversen Lara-Croft-Abenteuern kennen würde. Diese Phantasielosigkeit setzt sich in der Menüführung und der Steuerung fort, wobei der letztere Punkt aber ganz passabel gelungen ist (kein Wunder, denn schließlich kann der Held nur geradeaus oder zur Seite gehen bzw. rennen). Ab und zu ist es auch angebracht, Rick einen Sprint einlegen oder einen Sprung durchführen zu lassen.

Je nach Graphikkarte und Prozessor schwankt die Darstellung der Umgebung und der Figuren zwischen schlecht und recht passabel. Einzig und allein der Sound kann wirklich überzeugen, denn die Musik und Effekte stammen direkt aus dem Film und bringen somit etwas Stimmung in das triste Abenteurerleben - bis sich die Synchronsprecher einschalten. Anscheinend haben wurden auch hier wieder gelangweilte Hausfrauen und -männer vom Sofa weg engagiert, um bei den Sprechszenen mitzuwirken.

Abschließend kann man sagen, daß "The Mummy" mit Sicherheit kein Lara-Killer ist und es auch nicht werden wird - dazu haben die Entwickler bei Rebellion viel zu viel von der härtesten Frau in der Spielebranche geklaut.

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