Ein Benetton auf Schienen

Das neueste Formel-1-Game aus der "EA Sports"-Fortsetzungsfabrik bietet wirklich für jeden etwas: In der einfachsten Einstellung braucht man nur mehr zuzusehen, während man sich im Profi-Modus wie auf der Rallye-Piste fühlt.

Kommen wir gleich am Anfang zum einzig Positiven bei "F1 2000": es spielt in der laufenden Saison.

Und jetzt zur langen Liste der Ausfälle:

- Wenn man alle Fahrhilfen einschaltet, fährt das PS-Monster wahrlich wie auf Schienen. Selbst das Einlenken ist nicht notwendig - man muß lediglich Gas geben, womit man den Weltmeistertitel schon so gut wie in der Tasche hat. Sollte man es jedoch wagen, die Fahrhilfen auszuschalten, fährt der Bolide so sicher und ohne Schlingern geradeaus wie ein Kinderwagen auf einem Steilhang (wohlgemerkt, auf einem Hang mit vielen Wurzeln und Felsbrocken im Weg, und - bevor ich es zu erwähnen vergesse - es ist ein sehr alter Kinderwagen).

- Weiters muß man das für Formel-1-Technikfreaks wirklich aufwendige und gelungene Set-up-Menü lobend erwähnen. Hat man seinen Boliden streckengerecht geschneidert, muß man leider feststellen, daß sich all die Veränderungen in geringer bis keiner Weise im Fahrverhalten niederschlagen. Vielleicht wollten die Programmierer einfach nur ein zweites Spiel zum Preis von einem einbauen?

- Ein besonderes Zuckerl sind die anderen Fahrer auf der Strecke. Sie genießen es geradezu, einen abzuschießen - und notfalls natürlich auch sich selbst aus dem Rennen zu schleudern. Offensichtlich wurde für "F1 2000" die KI von "Destruction Derby" übernommen, was sich nicht gerade erfreulich auf die Langzeitmotivation auswirkt.

Auf die vielen anderen Minuspunkte, die man während des Spiels entdeckt, sowie auf die überaus lahme Grafik soll hier gar nicht mehr näher eingegangen werden, ebensowenig wie auf diverse Bugs. Wer hat die Zeit?!

Und damit verabschiedet sich Ihr Kommentator aus dem bereits eingetroffenen "Medical Car". Noch ein guter Rat zum Schluß: Entweder begnügen Sie sich mit der Realität, oder wir warten alle zusammen auf Geoff Crammonds "Grand Prix 3".

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