Lauer Arcade-Spaß

Trotz dem in letzter Zeit scheinbar unaufhörlichen Fluß an Rennspielen sind gute Motorrad-Racer leider immer noch eine Rarität. Daran wird auch "Suzuki Alstare Extreme Racing" nichts ändern - ist es doch nicht mehr als ein fader Aufguss des zwei Jahre alten Vorgängers "Redline Racer".

Allzuviel Arbeit dürften die Programmierer von Criterion Studios nicht in die - eigentlich für das Dreamcast geplante - Fortsetzung von "Redline Racer" gesteckt haben. Das Spiel präsentiert sich durchschnittlich; die Graphik ist mäßig, die Menüs sind spartanisch gestaltet, und allein die Tatsache, daß man dem Game nicht einmal ein Intro spendiert hat, spricht für sich. Auch in spielerischer Hinsicht hat sich absolut nichts getan. Arcade-Racer-typisch fährt man mit seinem Superbike gegen die Konkurrenz und versucht, innerhalb eines knappen Zeitlimits von Checkpoint zu Checkpoint ins Ziel zu kommen.

An Spielvarianten stehen die für Rennspiele typischen Modi zur Auswahl. Im sogenannten Hauptspiel-Modus fährt man eine Saison bei Suzuki und muß sich im Team langsam nach oben arbeiten, im "Einzelrennen" kann man Motorrad und Strecke frei wählen und fährt gegen Gegner oder die Uhr. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, nach Beendigung des Hauptspiels die Strecken umgedreht zu befahren sowie sich im Split-Screen-Modus zu zweit am selben Computer zu duellieren.

Die Fahrphysik ist - auch für einen Arcade-Racer - leider komplett mißlungen. Egal, welches der sechs Motorräder man fährt, Unterschiede sind keine zu bemerken. Meist kann man mit Vollgas, ohne auch nur ein einziges Mal zu bremsen, vom Start bis ins Ziel fahren. Auch die Graphik auf den insgesamt zwölf frei erfundenen Strecken kann nicht so recht begeistern. Zwar sind die Hintergründe ganz gut gelungen, allerdings stört etwa der Lens-Flare-Effekt, bei dem plötzlich und unmotiviert große weiße Ringe mitten im Bild auftauchen, enorm - und kann natürlich auch nicht deaktiviert werden.

Schmerzlich vermißt man eine ordentliche Cockpit-Perspektive, in der man zumindest ein wenig Gefühl für die Geschwindigkeit bekommt. Zwar stehen vier Perspektiven zur Wahl, drei davon sind allerdings hinter dem Motorrad angelegt, und die vierte ist eine Art Fahrersicht, aus der man mangels Überblick aber praktisch nicht fahren kann.

"Suzuki Alstare Extreme Racing" macht zwar kurzzeitig Spaß, aufgrund der durchschnittlichen Aufmachung und der nervigen Fehler ist es allerdings bestenfalls für eine schnelle Runde zwischendurch geeignet. Wer ein gutes Motorrad-Rennspiel sucht, sollte z. B. zu dem in jeder Hinsicht überlegenen "Superbike 2000" von EA Sports greifen.

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