Welches Schweinderl hätten´s denn gern?

In bester "Worms"-Manier kann man im Krieg um die Herrschaft über "Saustralien" gegnerische Schweine-Soldaten zu Koteletts verarbeiten. Das Game besticht anfänglich durch lustige Ideen und Spielspaß, allerdings ist die Motivation von kurzer Dauer.

Vor mittlerweile vier Jahren zeichnete sich "Worms" von Team 17 durch sein neuartiges und originelles Spielprinzip aus. In dem rundenbasierten Strategie-Game steuerte man ein Team, bestehend aus mehreren Würmern, und hatte die Aufgabe, alle gegnerischen Wurmschaften auf unterschiedlichste Weise zu massakrieren. "Frontschweine" aus dem Hause Infogrames verfolgt ein ähnliches Spielprinzip: Als Anführer einer von sechs Schweinegroßmächten übernimmt man das Kommando über bis zu sechs grunzende Soldaten und soll die Herrschaft über "Saustralien", wo eine neue Quelle Schweinefraß entdeckt wurde, an sich reißen.

Der auffälligste Unterschied zu "Worms" liegt in der Grafik; statt einer platten 2D-Umgebung kann "Frontschweine" eine ganz passable 3D-Optik aufweisen. Zwar stößt die gute alte Playstation mittlerweile schon merklich an ihre Grenzen, die aufwendigen Licht- und Explosionseffekte sowie die netten Animationen der Schweine gleichen die fehlenden Kapazitäten aber wieder aus.

Bewaffnet mit Pistolen, MGs, Granatwerfern, Lachgas oder Jetpacks marschiert man, immer abwechselnd mit einem seiner Soldaten, durch das Schlachtfeld und versucht, dem Gegner möglichst viel Lebensenergie abzunehmen. Danach ist der Feind an der Reihe und probiert selbiges. Nach erfolgreich beendeter Mission - meist muß man einfach alle Feinde ausschalten - kann man seine Soldaten zu Sanitätern, Spähern oder Spionen ausbilden lassen. Dadurch erhalten diese zusätzliche Fähigkeiten, wie z. B. das Heilen von Mitstreitern oder das Erkennen von Minenfeldern.

Die Hintergrundgeschichte soll offensichtlich an den Ersten Weltkrieg erinnern; die sechs Schweinegroßmächte sind Deutschland, USA, Frankreich, Großbritannien, Rußland und Japan. Ihrer Herkunft entsprechend haben die Schweine jeweils passende Uniformen und Namen, dazugehörige Dialekte und teilweise sogar eigene Biographien.

Die insgesamt 25 Missionen sind zwar nett gestaltet, jedoch alle ziemlich ähnlich und eintönig aufgebaut; auch der mitgelieferte Level-Editor trägt nicht gerade viel zur Abwechslung bei. Lediglich die unterschiedlichen Mehrspielervarianten, bei denen bis zu vier Spieler das Game bestreiten können, sind gut gelungen und lassen Spaß aufkommen.

"Frontschweine" ist ein ganz lustiges Spiel für zwischendurch, nicht mehr und nicht weniger. Störend ist die ungenaue Steuerung; auch die kampflustigen Schweine sind nur anfangs lustig. Die Kommentare , die sie ständig von sich geben - sie stammen übrigens aus der Feder von "Simpsons"-Texter Marc Hillefeld -, fangen nach kurzer Zeit zu nerven an, sodaß Strategen wahrscheinlich lieber zu einem Game mit ernsthafterer Thematik greifen werden. Wem jedoch die Einfachheit von "Worms" gefallen hat und wer vor dem Drumherum nicht zurückschreckt, der kann ruhig ein Probespiel wagen.

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