Age of Chinamen

"Three Kingdoms" entführt die Spieler in die Zeit, als China in drei Reiche aufgeteilt war. Als einer der zuständigen Kriegsherren ist es Ihre Aufgabe, neue Technologien zu entwickeln, eine ordentliche Armee auf die Beine zu stellen und die Reiche zu erobern, um das Land wieder zu vereinigen.

Die einzelnen Single-Player-Kampagnen des Echtzeit-Strategicals "Three Kingdoms" sind auf den jeweiligen Helden abgestimmt, den man übernommen hat, und bestehen größtenteils aus Missionen, in denen man entweder eine Stadt einnehmen oder jede feindliche Einheit auf der Karte vernichten muß. Während das auf die Dauer ein bißchen langweilig werden könnte, bietet "Three Kingdoms" genug Abwechslung, um den Spieler beschäftigt zu halten.

Ein verdammt praktisches Feature - im Vergleich zu Genrekollegen - liegt beispielsweise mit der "City Map" vor. Mit einem einzigen Mausklick kann man so zwischen den Städten, die sich unter eigener Kontrolle befinden, hin und herschalten, um dort so lebenswichtige Punkte wie Verteidigungsanlagen oder Truppenstärke einzustellen. Eine gute organisierte Verteidigung in den Städten kann Möchtegern-Eroberern das Leben doch sehr schwer machen; es lohnt sich daher, einige Zeit mit diesen Einstellungen zu verbringen.

Weiters sind überall auf der Landkarte kleine Städte und Dörfer zu finden, deren Bevölkerung mit Freuden Geld für die Kriegskassa lockermacht. Dieses Geld ist eine wichtige Einnahmequelle, die dringend benötigt wird, um die Kriegsmaschinerie gut geölt zu halten. Leider können diese "Steuerstädte" nicht direkt mit eigenen Truppen besetzt werden. Um sie vor Angriffen des Gegners zu schützen, muß ein Camp in ihrer Nähe errichtet werden.

Gold ist jedoch nicht die einzige Ressource, die im Spiel benötigt wird. Im Stil von "Die Siedler" bietet "Three Kingdoms" ein recht detailliertes Wirtschaftsmodell, in dem auch ein ständiger Nachschub von Getreide, Fleisch, Eisen, Holz und Wein benötigt wird. Dadurch entsteht aber auch manchmal etwas Frust, da es mitunter ziemlich stressig wird, gleichzeitig eine Stadt zu verteidigen, die Wirtschaft am Laufen zu halten und dafür zu sorgen, daß alle Dörfer und Kleinstädte adäquat beschützt sind.

Gefördert wird das Chaos durch das Fehlen jeglicher AI, sowohl auf seiten des Computers als auch bei der eigenen Mannschaft. Obwohl es in "Three Kingdoms" absolut notwendig ist, eine riesige Armee zusammenzustellen, gibt es im Spiel leider keine Möglichkeit, diese Armee auch nur in der simpelsten Formation antreten zu lassen. Besonders beim Angriff auf Städte kann dies zu einem echten Horror werden, da sich die digitalen Soldaten, sobald sie in eine Stadt einfallen, meist in alle Richtungen zerstreuen und daher koordinierte Attacken gegen Verteidigungseinrichtungen zu einem Glückspiel verkommen, in dem nur mehr heftiges Fluchen und Beten hilft.

Alles in allem ist "Three Kingdoms" kein schlechtes Spiel, aber zu einem Hit fehlt leider noch ein gutes Stück. Die Graphik ist okay, aber nicht weltbewegend, und der Sound ist unauffällig. Fans von Echtzeit-Strategicals werden bei diesem Game aber sicher auf ihre Kosten kommen.

Zur Zeit liegen noch keine Kommentare vor.