Rennstall mit hunderten Wagen

"Gran Turismo" galt seit 1998 unangefochten als bestes Game im Rennspielgenre. Nun wurde es dennoch übertroffen: vom eigenen Nachfolger "Gran Turismo 2".

Es treibt einem die Tränen in die Augen, wenn man im Trailer zum neuen Racing-Wunder "Gran Turismo 2" sieht, wie realistisch Animationsfilme von Autorennen heutzutage wirken können. Die Wartezeit auf die Playstation 2 erscheint ja nur subjektiv viel länger, als sie tatsächlich ist - und ab Herbst 2000 werden wir nicht nur Trailer, sondern ganze Spiele in annähernd so hoher Grafikqualität genießen dürfen.

Einstweilen aber müssen Videospieler ohne Dreamcast noch mit der alten 32-Bit-Grafik vorlieb nehmen. Die wirkt natürlich mittlerweile etwas überholt, was aber im Fall von "GT2" nur minimal stört - weil man Grafik eben nicht besser bekommt, zumindest nicht im Rennspielgenre.

Zu den Details: "Gran Turismo 2" wird auf zwei CDs ausgeliefert. Auf der einen befindet sich der Arcade-Modus, auf der zweiten der GT-Modus (mit Garage, Autoverkaufshäusern, Rennstrecken, Lizenztests etc. - wie gehabt). Nach 60 Fahrtests in aufsteigender Schwierigkeit besitzt man alle Rennlizenzen. Aber Lizenzen machen noch keinen vernünftigen Rennstall aus - den muß man sich erst erfahren. Die 10.000 GT-Dollar Startkapital wollen dabei mit äußerster Vorsicht investiert werden. Wichtiger Tip: Kaufen Sie anfangs eine gebrauchte Reisschüssel (z. B. Toyota oder Nissan) und lassen Sie sie auftunen. Dann haben Sie bei den ersten Rennen eine realistische Chance. Nach ein paar gewonnenen Rennen sieht der Kontostand schon ganz anders aus, und Sie können sich mal ein gescheites Exemplar aus den über 500 angebotenen Fahrzeugen aussuchen. Und dann ab damit auf eine der 23 Rennstrecken in "GT2" (teils Straßen-, teils Rallye-Kurse) oder gleich in ein Langstreckenrennen - die gibt´s nämlich neuerdings auch.

Also, das Spiel ist prinzipiell wirklich phantastisch gut gelungen. Die Ladezeiten sind kaum der Rede wert, der Soundtrack ist akzeptabel und unaufdringlich, der Realismus kommt pur rüber, und die Einstellungs- und Spielmodi-Optionen sind überaus reichlich vorhanden; was aber nicht heißt, daß man sich nicht mit ein paar unkomplizierten Knopfdrückern auf den Asphalt begeben kann. Apropos: Rubbeln Sie mal an der CD Nr. 2 - dann werden Sie Zeuge eines olfaktorischen Wunders aus Asphalt und verbranntem Gummi.

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