Für Ehre und Vaterland

Während der zweite Teil von "Spec Ops" gerade für den PC erschienen ist, wurde jetzt der erste für die Play-Station konvertiert. Obwohl das Game viel actionlastiger wirkt als sein Vorbild, ist es trotzdem kein reines Ballerspiel geworden, sondern erfordert Taktik und reiht sich nahtlos hinter "Rainbow Six" und "Metal Gear Solid" ein.

Als Eliteeinheit, die immer in Zweierteams unterwegs ist, hat der Spieler die Aufgabe, den weltweiten Terrorismus zu bekämpfen. In fünf großen Kampagnen, die wiederum in Missionen unterteilt sind, sind verschiedenste Spezialaufträge zu erledigen - z. B. muss man in feindliche Basen eindringen und bestimmte Gebäude sprengen oder Informationen aus abgestürzten Flugzeugen sicherstellen. Die Missionen sind abwechslungsreich gestaltet, wobei sich der Einsatzort und das zugehörige Territorium des öfteren ändern.

Fünf hochspezialisierte Soldaten mit besonderen, für den jeweiligen Einsatz relevanten Fähigkeiten stehen zur Auswahl: ein Grenadier, der auf Granatwerfer und Handgranaten spezialisiert ist, ein Scharfschütze, der mit Hilfe seines Sniper-Gewehrs auf große Entfernungen Feinde ausschalten kann, ein Nahkämpfer, ein MG-Schütze und ein Gewehrschütze, der sich bestens mit Sturmgewehren auskennt.

Zusätzlich wollen Bewaffnung und Ausrüstung ausgewählt werden; neben einer großen Menge an Gewehren, Pistolen und Granaten stehen Nachtsichtgeräte und Medi-Packs zur Verfügung. In der aus "Tomb Raider" bekannten Third-Person-View steuert man seine Soldaten durch die jeweilgen Missionen.

Der Grafikaufbau ist dabei grundsätzlich relativ flott, doch die Umgebung wirkt etwas karg und düster. Clipping-Fehler sind dabei leider keine Seltenheit. Musik und Soundeffekte hingegen sind, soweit vorhanden, in Ordnung und vermitteln das Gefühl, wirklich im Einsatz an Ort und Stelle zu sein. Die Steuerung ist gut gelungen, allerdings benötigt man einige Zeit, bis man sich eingespielt hat, da einige Doppelbelegungen am Controller vorhanden sind und anfänglich ziemliches Chaos verbreiten.

Weniger spektakulär ist die künstliche Intelligenz der Gegner; diese versuchen durch Häuser durchzuschiessen, und es kann auch vorkommen, daß man einen feindlichen Soldaten selbst mit Sniper-Gewehr nicht treffen kann, selbst wenn man nur ein paar Meter vor ihm steht. Ansonsten stören daß ziemlich knappe Zeitlimit sowie die unübersichtliche Levelkarte, die bei der Orientierung nicht gerade hilfreich ist. Vor allem im Zwei-Spieler Modus, in dem jeder Mitspieler einen der beiden Ranger steuern kann, kommt trotz dieser Mängel viel Spielspaß auf.

Hätten die Programmierer die offensichtlichen Fehler ausgemerzt und den Schwierigkeitsgrad nicht dermaßen hoch angesetzt, wäre "Spec Ops" an der Spitze des 3D-Action-Genres anzusiedeln. So reicht es leider nur fürs bessere Mittelfeld

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