Stories_Killzone: Liberation

Body Harvest

Die Guerrilla Studios zeigen mit ihrem Shooter in beeindruckender Weise auf, daß es für die PSP Besseres gibt als durchschnittliche Portierungen alter Playstation-Spiele.    29.11.2006

Zwei Monate sind vergangen, seit Jan Templar und seine Kumpane die Helghast-Invasion verhindert haben. Nun scheint alles wieder friedlich und in Ordnung zu sein - doch die Feindeshorden nehmen ihre Niederlage natürlich nicht so ohne weiteres hin. Mit dem nächsten Angriff streben sie die totale Vernichtung des Gegners an. Der gemeine Plan scheint aufzugehen: Die Truppen des ehrgeizigen Generals Armin Metrac übernehmen die schlecht gesicherten ISA-Basen im Süden des Landes sozusagen im Laufschritt. Und wieder einmal liegt es am Spieler, die Zukunft des Planeten Vecta zu sichern und die Invasoren zu vertreiben.

"Killzone: Liberation" ist zwar dem Namen und der Geschichte nach ein direkter Nachfahre des für die PS2 erschienenen Egoshooters, hat aber ansonsten nichts mit seinem großen Bruder gemein. Sowohl das Spielprinzip als auch die KI (die ja beim "Vorgänger" der größte Kritikpunkt war) wurden völlig überarbeitet bzw. verbessert. Und so wurde aus dem First-Person-Geballer ein Handheld-Game, das gänzlich aus der Vogelperspektive gespielt wird und vom Spieler ein gerüttelt Maß an taktischem Vorgehen verlangt. Zwar werden die normalen Gegner noch immer gnadenlos über den Haufen geschossen, doch selbst wer sich bei diesen - im Vergleich zu den Boßkämpfen noch harmlosen - Feuergefechten zu weit aus dem Fenster wagt, fällt unweigerlich hinunter. Es ist also durchaus ratsam, das eigene Umfeld immer im Auge zu behalten und die vorhandenen Deckungsmöglichkeiten zu nützen. Selbst Helden sollten nicht unbedingt mitten auf einem von Gegnern eingekreisten Schlachtfeld herumstehen und nachladen ...

Die Boßkämpfe sind eine ganz andere Geschichte - einfach drauflosballern ist da einfach nicht drin. Man muß schon die grauen Zellen aktivieren und nach gegnerischen Schwachstellen sowie Interaktionsmöglichkeiten mit der Umwelt Ausschau halten, um diese wahre Herausforderung des Spiels zu meistern. Gelegentlich sind die Fights auch ein wenig unfair: Während sich der eigene Held beispielsweise mit einer lachhaft kurzen Energieleiste begnügen muß, hat das Gegenüber einen schier unendlichen Vorrat an Hitpoints zur Verfügung. Dennoch bleiben die Boßkämpfe immer knapp unter dem Frustniveau, das einen zum Ausschalten der PSP bewegt.

 

Wie schon bei der PS2-Version sind auch in "Killzone: Liberation" die Wege streng vorgezeichnet, was Entdeckernaturen nicht unbedingt gefallen wird. Für viele Spieler bedeutet diese "Schienenfahrt" jedoch eher eine Erleichterung: So erspart man sich wenigstens die Peinlichkeit, plötzlich nicht mehr weiterzuwissen - und das kommt den Spielfluß deutlich zugute. Die Entwickler nahmen aber auch auf die Neugier ihrer Shooter-Kundschaft Rücksicht und bauten in jeden Level gut versteckte Objekte ein, die - einmal gefunden - Geheimnisse offenbaren oder nützliche Goodies freischalten.

Graphisch läßt sich an "Killzone: Liberation" kein Mangel finden. Das Spiel läuft flüssig, weist weder Clipping- noch Texturenfehler auf und sieht - nicht zuletzt dank des genialen PSP-Bildschirms - einfach phantastisch aus. Manchmal drängt sich die Frage auf, warum manche Games auf Sonys Handheld besser aussehen als auf der "ausgewachsenen" Konsole ...

Nur der Sound ist klarerweise nicht ideal; das liegt aber nicht an der gelungenen musikalischen Untermalung, sondern einfach an den mangelnden Möglichkeiten der PSP. Glücklicherweise bieten diverse Anbieter mittlerweile Abhilfe für dieses Problem.

Der fertige Shooter (dem EVOLVER lag nur eine Testversion vor) soll übrigens einen Multiplayer-Modus beinhalten, in dem sich bis zu sechs Spieler auf ebensovielen Maps gegenseitig die Hölle heiß machen können.

"Killzone: Liberation" gehört somit sicher zu den Spielen, die man als PSP-Besitzer mit einer Vorliebe für taktisch herausfordernde Schießereien besitzen sollte.

Dragan Andjelkovic

Killzone: Liberation

ØØØØ


(Guerrilla/SCEE)

erhältlich für: PSP

 

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