Stories_Martin Compart - Lemminge im Palast der Gier

Bloody Money

Er ist einer unserer Lieblingsautoren - sowohl mit seinen Rezensionen und Stories im EVOLVER als auch mit seinen spannenden Noir-Krimis wie "Der Sodom-Kontrakt" und "Die Lucifer-Connection": Martin Compart. Jetzt hat der "deutsche Krimipapst" eine neue Novelle veröffentlicht. Wir bringen die ersten Kapitel dieses tiefschwarzen Werks als Teaser ... weil Sie dann gar nicht anders können, als es zu kaufen.    04.03.2015

LEMMINGE IM PALAST DER GIER

 

"Es gibt keinen Gott, und wir sind seine Propheten."

Cormac McCarthy in "The Road"

 

1.

 

"Wenn du schon joggen gehst, kannst du auch gleich bei der Arbeitsagentur vorbeilaufen und dir einen Job besorgen", brüllt Michelle schlecht gelaunt aus der Küche, während Andy sich die Reeboks zuschnürt. Sie ist nur noch scheiße drauf, seitdem seine Ersparnisse so gut wie aufgebraucht sind und Andy ihr auf der Tasche liegt. Das afghanische Drogengeld ist fast durch. Andy hat nur noch ein paar Tausender gebunkert, von denen sie nichts wissen soll. Die letzte Reserve. Für absolute Notfälle.

Leona, ihre kleine Tochter, kommt aus der Küche zu ihm in den Flur gerannt.

"Kann ich mitkommen, Andy?"

"Nein. Ich renne nur meine übliche Runde und bin gleich wieder da."

"Und dann hängst du den ganzen Tag vor der Glotze. Meinen PC brauchst du nicht anmachen. Ich habe das Passwort geändert. Ich bringe jedenfalls kein Bier mit, wenn ich von der Arbeit komme. Wenn du künftig was trinken willst, mußt du dir das selber organisieren. Ich brauche mein Geld für Leona und mich."

"Aber mein Geld hast du gerne ausgegeben."

Sie kommt ebenfalls aus der Küche. Das hübsche Gesicht ist hart geworden. Wie schnell sich doch Zärtlichkeit und Zuneigung in Verachtung und Kälte verwandeln, wenn man von Luft und Liebe leben muß.

"Dein Geld? Ist es zuviel verlangt, daß du was zum Haushalt beiträgst? Du bist nicht mehr beim Bund, wo sie euch alles in den Hintern schieben. Freies Wohnen, freie Verpflegung ... das hast du ja bestens versaut."

"Von dem Geld, das ich dir geschickt habe, hättest du gut was zur Seite legen können."

"Das mach mir mal vor."

"Du mußtest nicht arbeiten. Ich habe in Afghanistan gearbeitet, während du auf dem Sofa lagst und die Nägel lackiert hast."

"Und du da unten so viel Mist gebaut hast, um unehrenhaft entlassen zu werden. Ohne Pensionsansprüche. Wie kann man nur so dämlich sein. Das war wie ein Beamtenjob, aber du mußtest alles kaputt machen."

 "Wir wurden reingelegt. Ich konnte nichts dafür."

 "Ja, ja, ja. Du wurdest reingelegt. Die Welt ist voll von Versagern, die reingelegt wurden. Ich kann es nicht mehr hören. Als ob irgendjemand Interesse daran hätte, eine Null wie dich reinzulegen. Immer sind die anderen schuld. Du bist ja auch so wichtig, daß die ganze Welt sich verschwört, um dich hereinzulegen."

 Sinnlos. Seit über einer Woche dieselben Sprüche. Absolut sinnlos, von Michelle sowas wie Mitgefühl zu erwarten. Andy hatte sie durch die langen Phasen der Trennung zu einer Frau verklärt, die sie nie war. Beim Skypen hatte sie nur eine Riesenshow abgezogen: gejammert und geheult, wann er denn endlich aus diesem furchtbaren Land wieder zurückkäme ... daß sie Angst um ihn hätte ... wann er endlich wieder auf Urlaub käme. Wie scharf sie auf ihn sei. Was sie für ein schönes Heim sie für Leona und ihn schaffen würde ...

 Natürlich mit seiner Kohle.

 "Ich gehe mit Leona heute abend zu meiner Mutter. Wir bleiben bis Donnerstag. Wenn wir wieder da sind, hast du besser einen Job. Irgendeinen. Ist mir völlig egal, ob er unter deiner Soldatenwürde ist. Ich meine das sehr ernst: Du hast einen Job, wenn wir zurückkommen, oder du ziehst aus. Ich kann dich nicht auch noch durchfüttern. Ich will das auch nicht. Ein richtiger Mann ist immer noch der Ernährer der Familie. Und zieh die verdreckten Laufschuhe im Treppenhaus aus. Du schleppst jedes Mal Schmutz in die Wohnung."

 "Wohl nicht nur mit den Füßen."

 Sie zieht Leona den Mantel an, dann knallt sie die Tür hinter sich zu. Andy starrt in den klinisch sauberen Flur. Sein niedergerungener Zorn auf das Universum kommt zurück. Andys Traum von einer sicheren und normalen Beziehung zersplittert seit Wochen und ist nun qualmende Asche. Es ist Zeit, ein wenig Schmutz auszuschwitzen.

 

2.

 Keine Sonne. Nur das graue Licht des Regenhimmels.

 Nach vier Kilometern durch die Neubausiedlung biegt Andy rechts in den Stadtpark ein. Der leichte Nieselregen patscht angenehm auf sein verschwitztes Gesicht. Joggen ist gut für ihn; wie von sich selbst verreisen. Der Park ist sein Lieblingsstück auf der Strecke, obwohl er schmutzig und verdreckt ist, zugemüllt mit weggeworfenen Schnapsflaschen, Hamburgerverpackungen, Zeitungen und sonstigem Asozialen-Schmutz. Nachts dient er dem menschlichen Dreck als Ort für verbotene oder flüchtige sexuelle Paarungen, dem Nachwuchs zum Koma-Saufen. Dagegen war Afghanistan ein staubiges, aber geradezu hygienisches Paradies für Andy. An manchen Ecken krakeelen besoffene Jugendliche, die garantiert niemals Steuern zahlen werden oder gar irgendjemandes Rente. Wenn es nach Andy geht, sollte man sie einfach totschlagen. Widerliche Parasiten, deren Leber schon mit zwanzig zu ticken aufhört. In den Büschen liegen Penner, die ihre Räusche ausschlafen. Diese Freiheit hat er am Hindukusch verteidigt. Trotzdem joggt er hier gerne die kurzen Steigungen rauf und runter. Immer in der Hoffnung, daß sich das Kroppzeug mal mit ihm anlegt. Manchmal sorgt er selbst dafür. Auch ein unehrenhaft entlassenes Mitglied der Kommando-Spezialkräfte muß trainieren, um die Form zu halten. Zum Frustabbauen tut es gut, jemanden in den Arsch zu treten.

Jetzt kommt die flache Gerade. Der Regen von vorne kühlt die erhitzte Haut. Auf einer Sitzbank vor ihm sieht Andy eine massige Gestalt im Niederschlag sitzen. Sie trägt ein dunkles Kapuzensweatshirt und hockt leicht vorgebeugt. Die Tropfen springen von Kopf und Schultern. Wahrscheinlich noch so ein Penner ohne festen Wohnsitz. Komm mir bloß blöde. Demnächst gehöre ich auch dazu. Verdammt, ich muß mir was einfallen lassen. Michelles Gekeife ist so oder so nicht länger zu ertragen, macht krank und frißt an den Eingeweiden. Die Kleine ist ja süß ... Noch. In zwanzig Jahren wird sie wie ihre Mutter sein. Aus kleinen Arschlöchern werden große Arschlöcher. Andy joggt an dem Kapuzenheini vorbei, ohne ihn anzusehen. Heute erstmal keinen Streß. Da hört er ihn hinter sich singen:

"Du mußt alles vergessen, was du einst besessen, Amigo! Das ist längst vorbei."

Andy bleibt stehen und dreht sich um.

"Wie steht´s denn so, Andy?"

Andy trabt noch ein paar Schritte, bleibt endgültig stehen.

"Budberg?"

Langsam geht er zurück. Tatsächlich. Vladimir Budberg. Um den Kapuzenmann knistert die Brutalität wie elektrische Funken. Vergangenheit ist ein vergifteter Fluß, dem man nicht entkommt. Das größte Arschloch, das je den Hindukusch beschmutzt hat. Keiner in Andys Zug mochte ihn, aber jeder war auf jeden angewiesen. Hansa-Ernst hatte sogar richtig Angst vor Vladi. Alle waren dabeigewesen, wie er ein junges Mädchen vergewaltigt und ihr dabei die Kehle durchgeschnitten hatte. Einige nannten ihn das Monster. Aber jeder war froh, wenn das Monster in gefährlichen Zonen mit auf Patrouille war. Vladi war ein psychopathischer Sadist, aber ein guter Soldat. Und jemand, auf dem man sich im Einsatz verlassen konnte. Im Vergleich dazu war alles andere unwichtig. Vladis Gegenwart erhöhte die Chancen.

Seine dunklen Augen spähen Andy aus dem Schatten der Kapuze entgegen. Ein Blick wie gepreßte Kohle. Er grinst und zeigt seine breite Zahnlücke. Die beiden Schneidezähne sind ihm von einem Paschtunen mit einem Feuerlöscher ausgeschlagen worden, als der Zug seine Hütte stürmte. Hatte er nicht mehr dentologisch herrichten können, da der gesamte Zug vorher rausgeflogen war. Bis heute nicht beim Zahnarzt gewesen. Vladi ist wohl auch nicht mehr krankenversichert. Vladimir kann das Leben auf das Niveau einer empörenden Beleidigung reduzieren.

Der Arsch hat Andy gerade noch gefehlt.

Er bleibt vor der Bank stehen und schaut runter auf das Grinsen in dem häßlichen Gesicht. "Tatsächlich. Vladi, der alte Spielgefährte des Teufels."

Vladimir Budberg sagt nichts, greift in seine Jacke und zündet sich mit behandschuhten Fingern eine Zigarette an.

Als hätte Andy nicht schon genug Ärger. Wahrscheinlich will er ihn anpumpen.

"Wie kommst du klar?"

"Ich halte es gut mit mir aus."

"Aber sicher. Hier sind wir also gelandet. Gute Soldaten, die jeden Befehl ausgeführt haben. Auch die schmutzigen, von denen niemand wissen darf. Wir haben für die Lamettas den Arsch hingehalten. Die Opiumfelder bewacht, mit den Amis kooperiert - alles schön im Dunklen. Und wo hat es uns hingebracht? Unehrenhaft entlassen. Zugführer Andy joggt jeden Tag über eine Müllkippe und markiert den Hausmann, damit er wenigstens ein Dach über dem Kopf hat. Andere haben sich an uns Idioten dumm und dämlich verdient, ohne das geringste Risiko einzugehen."

"Was machst du hier? Das ist doch kein Zufall."

"Ich stelle ein Team zusammen. Für einen Job."

"Wofür? Um ein paar Frauen zu vergewaltigen und sie dann aufzuschlitzen? Dafür brauchst du kein Team. Ich habe selbst gesehen, daß du das ganz alleine schaffst."

Vladi kichert. "Ich bin jetzt so ´ne Art Robin Hood. Ich bestehle die Reichen, weil bei den Armen nichts zu holen ist."

"Rede keinen Scheiß. Du suchst nur nach irgendwas, um wieder Krieg zu spielen."

"Der Krieg hat auch seine schönen Seiten. Der Krieg ist eine Kraft, die tief aus meinem Bauch kommt. Andy, mein Andy. Ich hab dir nie übel genommen, daß du mir fast den Schädel eingeschlagen hast. Von hinten. Ich bin nicht nachtragend. Hab gehört, du mußtest dein Auto verkaufen."

"Hast du gehört. Du hast deine ungewaschenen Ohren immer noch in Aschenbechern und Arschlöchern hängen."

Vladi kichert wieder in dieser komischen Mischung aus irrer Wildheit und Stammtischgelächter. Unwillkürlich überlegt Andy: Von vorne habe ich wahrscheinlich keine Chance gegen diesen Wahnsinnigen. Kerle wie ihn muß man von hinten fertigmachen. Schnell und genau. Sonst erwischt er einen noch im Todeskampf. In jeder Zelle Vladis haust das Grauen. Er verströmt einen Dunst von Zerfall, Horror und Entsetzen.

Vladimir steht auf. "Komm schon, Alter. Laß uns ein paar Schritte gehen. Du kannst es dir wenigstens anhören. Verpflichtet zu nichts. Bin schließlich nur wegen dir den ganzen Scheißweg hierher gefahren."

"Ich dachte, weil wir so gute Kameraden waren und du Sehnsucht nach mir hast."

"Du hättest mich fast gekillt."

"Du mich auch. Am guten Vorsatz hat es nicht gefehlt. Pech, daß ich noch ein Messer am Bein hatte."

"Deine Kackdolche. Erst von hinten über die Rübe, und dann haust du mir noch ein Messer in die Wampe. Scheiß drauf. Aber wir haben uns auch gegenseitig den Arsch gerettet. Immer anständig geblieben."

"Du weißt, ich werde immer etwas für dich empfinden. Wir sind durch zuviel Scheiße gelatscht. Aber wenn wir uns sehen, macht das alles kaputt."

"Immer einen blöden Spruch. Das ist mein Andy."

"Scheiße. Okay, gehen wir ein paar Meter. Anhören kann ich mir ja, was dein krankes Hirn wieder ausgetüftelt hat."

Mit der Eleganz eines Grizzlys steht Vladi auf und wirft die nasse Zigarette weg.

"Es geht nichts über russische Ingenieurskunst. Meine Eltern sind hier nur gelandet, weil mein Opa einen deutschen Schäferhund hatte. Rußland-Deutscher: das Beste aus zwei Welten. Russische Findigkeit, vereint mit deutscher Gründlichkeit."

Sie schlendern im Regen durch den Park. Das Grün wird durch die Feuchtigkeit satter und die Welt weniger dreckig. Andy wirft einen Blick auf Vladis Handgelenk: keine Rolex Daymaster mehr. Vladi hat sie wohl genauso versetzen müssen wie Andy. Sie hatten sie von einem dankbaren Druglord geschenkt bekommen. Andy fragt sich, was er mit Vladi noch gemeinsam hat - außer der Erinnerung.

"Was hast du gemacht?"

"Nachdem sie uns rausgeworfen haben, bin ich nach Dortmund gegangen ..."

"Kommst du jetzt da her? Mann, da bist du ja fast eine halbe Stunde gefahren, um mich zu sehen. Soviel Aufwand schmeichelt mir."

"Du Arsch." Er kichert wieder blöde. "Bist du mal in deiner Heimatstadt gewesen?"

"Nein. Zu viele Bekannte. Zu viele Fragen."

"Geht mir auch so. Uns verbindet was. Das können sie nicht begreifen. Trotz allem kann ich dich gut ab, Andy, mein Andy. Du warst neben mir der einzige, der wirklich Eier hatte. Aber du warst der große Einzelgänger. Hast kräftig auf Clint Eastwood gemacht, Mann. Ich find das gut. Ich geh gern ins Kino. Hast immer deinen eigenen Film gespielt."

"Und du in deiner eigenen Klapsmühle. Wundert mich, daß du noch frei rumläufst. Wahrscheinlich wirst du gesucht und willst mich mit reinziehen."

"Nix da. Gegen mich läuft rein gar nichts. Sauber wie die Fotze einer zehnjährigen Paschtunin. Ha, ha, ha. Schlechtes Beispiel."

"Komm zur Sache."

"In zwei Wochen hatte ich die Kohle aus unseren Hindukuschgeschäften durch. Zocken, Puff, Saufen - das übliche. Ich war total im Soll. Ich such mir also ´nen Job. Keine PMC will mich haben. Einstellungsstop. Zu wenig los auf der Welt. Nicht mal im Kongo ging was. Finde ich komisch. Ich wette, es gibt ´ne Liste, und da stehen wir drauf."

"Contractor in Afghanistan geht immer."

"Nee, vorbei. Seitdem der Abzug klar ist, bleiben nur noch Altgediente und Special Forces. Selbst wenn die 14 weitere Jahre da blieben, wäre für mich nichts drin. Und für dich auch nicht. Glaub mir, Andy, ich hab sie alle durch. Jede beschissene Söldnerfirma. Erst heißt es: Aber sicher, Ex-KSKler können wir immer gebrauchen, und dann kommt nach einer Woche eine Absage. Nichts zu reißen. Liste, Andy, ich sag´s dir: Es gibt ´ne Liste. Also mußte ich mich anders orientieren. Blieb nur eines: Ich mußte eine freie Stelle schaffen und dann den Job übernehmen. Gibt aber so wenig, was mir gefällt. Folglich wurde ich Türsteher in einer richtig miesen Vorortdisco. Die beiden alten weggehaun, und schon hatte ich ihren Job. Gleich am ersten Tag habe ich zwei Arschgeigen ins Krankenhaus geprügelt ..."

"Und die haben überlebt?"

"Hab mich zusammengerissen. Was macht man nicht für ein bißchen Geld? Das ging so ein paar Wochen, dann sprach mich das schlimmste Tier an, daß ich je gesehen habe. Nicht eine Runde würde ich mit dem drehen. Samba. War sowas wie der Guru in der Disco. Fragt mich, ob ich was anderes machen will. Ich sag ihm, daß ich einen Vertrag mit dem Laden habe. Und er sagt mir, das geht in Ordnung. Der Laden gehört seinem Chef: Schark. Der große Boß in der Gegend. Bis hier zu dir und noch ein Stück weiter. Hat seine Finger in allem: Legales, Halblegales, Illegales, Scheißegales. Er kontrolliert fast alles, was mit Fressen, Ficken, Drogen, Spielen und was sonst noch Freude macht zu tun hat. Kein Dealer läuft durch die Discos, der nicht Scharks Stoff verkauft. Hat unglaublich viele Läden am Start.

Samba stellte mich als Kassierer ein. Er hat eine eigene Kompanie mit Jungs, die jeden Tag die Dealer und Läden abkassieren. Jeder hat ein Gebiet, das er abkassiert. Von der Absturzkneipe und Spielotheken über Puffs bis zur Kebabbude oder Disco. Junk Food, Table Dance - alles. Macht einer Ärger oder versucht was abzuzweigen, gibt´s ´ne Abmahnung. Die legalen Läden behalten nur das Geld, das durch die Bücher geht. Dafür hat er ´ne eigene Buchhaltung. Die Kassierer holen jede Nacht das Geld und bringen es Samba. Samba sitzt fett wie ein Komodo-Waran in seinem Büro, zählt das Geld und steckt es in seinen Safe. Der Safe ist so groß wie ein Kühlschrank. Muß er auch, bei dem ganzen Kleingeld. Kein Scheißteil aus dem Sperrmüll. Seine Dienststelle ist nicht weit von hier in einem Industriegebiet an der Stadtgrenze. Ein fast leerstehendes Gebäude. Oben ist eine Pornoproduktion, die auch Schark gehört. Ich hab x-mal gesehen, wie er meine Kohle mit dem Fett der anderen im Tresor gebunkert hat. Jeden zweiten Samstag wird das durchgezählt, in verschiedenfarbige Säcke gepackt. Samba hat dafür sogar zwei Geldzählmaschinen. Dann wird es von einer Security abgeholt. Echte Firma mit gesichertem Auto. Nichts Dolles, aber eben der übliche Geldkarren, der auch bei Aldi vorbeifährt. Der gondelt dann zu verschiedenen Banken. Sogar Banken in Holland und Belgien."

 

 

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Martin Compart

Martin Compart - Lemminge im Palast der Gier

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