Video_DVD-Tips 9/2012

Recycled

Die Traumfabrik geht auf Nummer sicher und versorgt uns mit Fortsetzungen, beschert uns Leinwandadaptionen oder wärmt uralte Erfolgsrezepte neu auf. Was dabei herauskommt, ist diesmal gar nicht so schlimm wie erwartet.    29.08.2012

Jürgen Fichtinger

Men in Black 3

ØØØ

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(USA 2012/Region 2/Sony)

 

Ganze zehn Jahre ist es her, seit Will Smith und Tommy Lee Jones ihren bisher letzten Leinwandauftritt als men in black absolvierten. Und weil Begriffe wie Franchise, Sequel, Prequel oder Spin-off in den Köpfen sämtlicher Hollywood-Suits die Kassen zum Klingeln bringen, war es heuer an der Zeit, die schwarzen Anzüge und Ray-Bans aus der außerirdisch verseuchten Mottenkiste zu holen. Im dritten Teil der auf Lowell Cunninghams Comics basierenden "Men in Black"-Reihe reist Smith via Zeitmaschine zurück in die Swinging Sixties, um das Leben seines Partners (Josh Brolin gibt einen wunderbaren jungen Mr. Jones) - und natürlich der Erde - zu retten. Das Ergebnis ist überraschend unterhaltsam und Teil zwei haushoch überlegen.

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Die Tribute von Panem - The Hunger Games

ØØØ 1/2

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(USA 2012/Region 2/Studiocanal)

 

Als bekannt wurde, daß die "The Hunger Games"-Trilogie der US-Autorin Suzanne Collins das Projektionslicht der Kinosäle erblicken sollte, ging ein begeistertes Raunen durch die internationale Fan-Gemeinde, und die User der diversen Social-Media-Plattformen liefen mit tausenden "OMG"-postings virtuell Amok. Popkulturkonsumenten, deren Gedächtnis jedoch weiter als zwei Jahrzehnte zurückreicht, gähnten gelangweilt, während sie sich an "The Running Man", "The Long Walk" (beides aus der Feder von Richard Bachman alias Stephen King) oder "Battle Royale" (Koushun Takami) erinnerten. Von der Marketing-Maschine in Umlauf gebrachte Statements wie "Die Trilogie Die Tribute von Panem von Suzanne Collins zählt zu den größten Buchhits seit Harry Potter und der Twilight-Saga" erhöhten die Erwartungshaltung nicht gerade. Umso größer war die Überraschung bei der Sichtung von Gary Ross´ gelungener Leinwandadaption: Jennifer Lawrence ("Winter´s Bone") schauspielert sich souverän durch das dystopische "Zehn kleine Teenager"-Abenteuer, und nicht einmal die beigepackte Love-Story trübt das kurzweilige Vergnügen. Auch wenn die gesellschaftskritischen Aspekte zugunsten der "Surviving the Game"-Dynamik eher an der Oberfläche dahindümpeln, ist man nach knapp zweieinhalb Stunden gespannt, wie es im Sequel weitergehen wird.

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Fast Forward


21 Jump Street

ØØØ

(USA 2012/Region 2/Sony)

 

Was kann man gegen Kriminalität in High-Schools unternehmen? Genau: Man schleust ausgebildete Undercover-Cops, die wie Teenies aussehen, in den Schulbetrieb ein. Dank dieser Idee konnte sich Johnny Depp von 1987 bis 1991 seine ersten Schauspielermeriten in der TV-Serie "21 Jump Street" verdienen. Mehr als zwei Jahrzehnte später beschloß Jonah Hill  die einst erfolgreiche Rezeptur neu aufzuwärmen und mit einer gehörigen Portion Slapstick zu versehen. Was dabei herauskommt, ist naturgemäß nicht sonderlich anspruchsvoll oder intelligent, aber durchwegs komisch. Am Sequel wird bereits gearbeitet.

 

 

Die Frau in Schwarz

ØØ 1/2

(GB/Kan./Schweden 2012/Region 2/Concorde)

 

Leichenblaß und ganz ohne Zauberstab muß Daniel Radcliffe in dieser Hammer-Studios-Produktion gegen einen rachsüchtigen Geist in einem abgelegenen Küstenkaff antreten. Was folgt, ist routiniert inszenierter, dahinplätschernder Grusel, wie man ihn mittlerweile eher von spanischen Filmemachern gewohnt ist. Höhepunkt für Genre-Fans: Das neue "Hammer Studios"-Logo zu Filmbeginn.

 

 

Der weiße Hai (Limited Steelbook Edition)

ØØØØ

(USA 1975/Region 2/Universal)

 

Als immer noch einer der besten Genre-Vertreter erstrahlt Steven Spielbergs "Jaws" für Blu-ray-Besitzer seit kurzem in neu restaurierter Pracht und mit umfangreichem Bonusmaterial. Während man viel zu viele Klassiker heutzutage nur mehr durch die Nostalgiebrille ansehen kann, hat dieser unvergeßliche Angelausflug nichts an Qualität eingebüßt. The shark is still working ...

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Nice-Price-Tip: Lemmy

ØØØ 1/2

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(USA 2010/Region 2/WVG Medien)

 

Rote Marlboro, Jack Daniels, Cowboystiefel und eine der rauhesten und einprägsamsten Stimmen, die der Rock´n´Roll je hervorgebracht hat: Lemmy Kilmister, Bassist und Frontman der britischen Kultband Motörhead, ist ein echtes Original. Das Regieduo Greg Olliver und Wes Orshoski begleitete ihn auf Tour und durch den Alltag und ließ dazu unter anderem Alice Cooper, Metallica, Ice T, Dave Grohl und Billy Bob Thornton zu Wort kommen. "Lemmy" bietet ein Stück Metal/Rock-History und gehört gleich zwischen "Metal - A Headbanger´s Journey" und "Anvil!" ins Regal. Warum? Cause we are the roadcrew!

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Kommentare_

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