Video_Blu-ray-/DVD-Tips 2/2014

Schau mir in die Augen, Kleines!

Lernen Sie, wie man am besten durch Drogen reich wird. Sehen Sie zu, wenn Orson Welles mit Charlton Heston Schlitten fährt. Oder reisen Sie mit den Mystic Knights of the Oingo Boingo per Anhalter durch die Heimkino-Galaxis.    10.03.2014

Jürgen Fichtinger

How to Make Money Selling Drugs

ØØØ 1/2

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(USA 2012/Region 2/Ascot Elite Home Entertainment)

 

Daß im Drogengeschäft richtig viel Geld steckt, wissen wir nicht erst, seit sich Al Pacino in Oliver Stones "Scarface"-Remake die Gangster-Nase gepudert hat. Im Fernsehen brachte uns im Post-"Miami Vice"-Zeitalter David Simon 2002 mit "The Wire" die hohe Kunst des Rauschgiftvertriebs näher, während sich derzeit die "Sons of Anarchy" auf ihren heißen Öfen darum kümmern und Heisenbergs Siegeszug in "Breaking Bad" bis vor kurzem sogar den Gelegenheits-Couch-Potato fachgerecht anfixte.

Matthew Cooke läßt in seiner Dokumentation Profis von unterschiedlichen Sprossen der Dealer-Karriereleiter genauso zu Wort kommen wie ihre staatlich sanktionierten Gegenspieler. Während Straßen-Pusher, Kuriere und Verteiler gute Tips aus der Praxis geben, ziehen die Hollywood-Mimen Woody Harrelson und Susan Sarandon über die amerikanische Antidrogenpolitik her. Erfolgreiche Ex-Vertreter der US-Exekutive outen den "war against drugs" wiederum als gigantische Geldmachmaschine für den Staat - und auch David Simon kommt zu Wort ...

Witzig aufbereitet, flott erzählt und sehenswert. Demnächst widmet sich übrigens Shaul Schwarz in "Narco Cultura" der Thematik.

 

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Captain Phillips

ØØØØ

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(USA 2013/Region 2/Sony Pictures Home Entertainment)

 

Eine Seefahrt, die ist lustig. Es sei denn, Sie sind Kapitän des Container-Schiffs "Maersk Alabama" und werden zum Objekt der Begierde somalischer Freibeuter. So geschehen im Frühjahr 2009. Paul Greengrass hat daraus einen rasanten Thriller mit Tom Hanks und Barkhad Abdi in den Hauptrollen gebastelt und läßt den Zuschauer auch ganz ohne Jason Bourne gekonnt am Rande der Spannungsplanke zappeln. Der echte Captain Phillips erstattet übrigens im Bonusmaterial Meldung.

 

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Im Zeichen des Bösen

ØØØØØ

(Touch of Evil)

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(USA 1957/Region 2/Koch Media)

 

Rosebud hin, Ambersons her: "Touch of Evil" zählt zum besten, was Orson Welles je auf schwarzweißes Zelluloid gebannt hat und fällt in die Kategorie "Klassiker, die Sie tatsächlich gesehen haben sollten". Die im Rahmen der "Masterpieces of Cinema"-Reihe veröffentlichte Blu-ray bietet mit der Originalkinofassung, der Preview-Fassung und dem posthumen Director´s Cut von 1998 gleich drei Versionen des Noir-Klassikers in je zwei Bildformaten. Weiters stehen neben zwei Featurettes noch vier Audiokommentare (einer davon mit Charlton Heston und Janet Leigh) zur Auswahl. Kurzum: schon jetzt eine der besten Heimkinoveröffentlichungen des Jahres.

 

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Fast Forward


Drecksau
ØØØ

(USA 2013/Region 2/Sony Pictures Home Entertainment)

 

Trotz unterhaltsamer Schauspieler und herrlichem Soundtrack zu aufgesetzt cool: die Irvine-Welsh-Verfilmung "Filth". Lesen Sie hier, was Kollege Peter Hiess zu Jon Bairds "Drecksau" zu sagen hat und besorgen Sie sich die Romanvorlage aus dem vorigen Jahrtausend. Dem Autor dieser Zeilen hat sie zumindest seinerzeit einige vergnügliche Stunden beschert.

 

 

Gilda
ØØØ 1/2

(USA 1946/Region 2/Sony Pictures Home Entertainment)

 

Vergessen Sie, was uns heutzutage fälschlicherweise oft als Femme fatale verkauft wird (Scarlett Johansson?!? Geht´s vielleicht noch ein bisserl unfataler? Anm. d. Textchefs) und gönnen Sie sich stattdessen Rita Hayworth in ihrem legendären Auftritt in Charles Vidors Noir-Schinken "Gilda". Wenn die Sexbombe aus der goldenen Hollywood-Ära sich in digital restaurierter Blu-ray-Pracht räkelt und ihre Fäden spinnt, funktioniert das auch nach mehr als 60 Jahren noch.

 

 

Lovelace
ØØØ

(USA 2013/Region 2/StudioCanal)

 

Haben Sie den letzten Schwung an "Kumbaya"-Biopics im Kino gut überstanden? Dann wenden wir uns doch den heimischen DVD-Regalen zu. Dort hat vor kurzem Linda "Lovelace" ihr Liebeslager aufgeschlagen. Rob Epsteins und Jeffrey Friedmans Film erzählt die Lebensgeschichte des ersten Porno-Starlets mit Amanda Seyfried in der Titelrolle. Muß man im Gegensatz zu "The People vs. Larry Flynt" und "Boogie Nights" nicht gesehen haben, kann man sich aber anschauen.

 

 

Forbidden Zone
ØØØ

(USA 1982/Region 2/cmv-Laservision)

 

Während die einen Danny Elfman primär mit Tim Burton und Filmmusik verbinden, erinnern sich die anderen noch an die New-Wave-Partie Mystic Knights of the Oingo Boingo und Dannys älteren Bruder Richard. Gemeinsam fabrizierten die beiden Anfang der Achtziger unter anderem das skurrile SF-Musical "Forbidden Zone" und bescherten uns eine Reise in die sechste Dimension. Das denkwürdige Abenteuer liegt seit heuer endlich sowohl in S/W als auch koloriert am hiesigen DVD-Markt auf und hat neben Danny Elfman als Satan einiges an Extras zu bieten. Nimm das, Buckaroo Banzai!

 

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