Print_George P. Pelecanos - Eine süsse Ewigkeit

Das Ende des Entzugs

Endlich liegt auch hierzulande der dritte Teil von Pelecanos historischer Washington-Trilogie vor. Wie immer tödlich spannend.    24.03.2003

"Eine süsse Ewigkeit" lang mußte man hierzulande auf den neuen Pelecanos warten. Der ursprünglich noch für die legendäre DuMont-Noir-Reihe (siehe EVOLVER Story "Kurz, aber heftig") geplante Roman rund um Dimitri Karras und seine Kumpels hätte nämlich schon vor langer Zeit erscheinen sollen.

Zur Handlung: Ein junger Drogenkurier in einem zu schnellem Auto wird in Washington, D. C., von einem Stahlträger enthauptet. Als Eddie Golden zu Hilfe kommen will, findet er auf der Rückbank nicht nur den Kopf, sondern auch noch ein Kissen voller Geld, mit dem er sofort abhaut. Eine höchst unkluge Entscheidung - denn Tyrell Cleveland, Washingtons Nr. 1, mag es nicht, wenn jemand an seinem Honigtopf nascht. Er setzt alle Hebel in Bewegung, um die Dollars wiederzubekommen. Es ist also nur noch ein Frage der Zeit, bis der Hexenkessel explodiert.

Nach "Das große Umlegen" und "King Suckerman" hat man auch hierzulande begriffen, daß die Romane von George P. Pelecanos zum Heißesten gehören, was die aktuelle US-Noir-Szene zu bieten hat. "Eine süsse Ewigkeit" bildet da keine Ausnahme: Von der ersten Seite an reißt es den Leser in einen Strudel aus lebhaften Charakteren, liebevoll gezeichnetem 80er-Jahre-Ambiente und dem typischen Pelecanos-Humor. Satz für Satz verdichtet sich dabei die Spannung, und als Leser fragt man sich nur noch, wann das Geschehen kulminiert und welches Detail das Faß letztendlich zum Überlaufen bringen wird. Ein absoluter Hochgenuß.

 

Jürgen Fichtinger

George P. Pelecanos - Eine süsse Ewigkeit

ØØØØØ

(The Sweet Forever)


DuMont Verlag (D 2003)

 

 

 

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