Lucas Bahl - Wenn der Berg ruft
ØØØ
ars vivendi (Cadolzburg 2007)
Foto: © Christiane Richter
Der Erlanger Radiomoderator Ernst Pier steht plötzlich ganz anderen Problemen als Witzeleien über seinen Namen gegenüber: Zuerst stolpert er über eine Leiche, dann über ein ganzes Massengrab. Da ist definitiv etwas faul ... 30.08.2007
Medienmensch Ernst Pier, Protagonist des neuen Romans des deutschen Schriftstellers Lucas Bahl, hat es in seinem Beruf nicht leicht. Seine Kollegen nennen ihn nur Ernst BIER, und der Sender teilt ihm dementsprechende Aufträge zu - wie etwa aus Brauereien oder von Volksfesten zu berichten. Als er im Wald über die bereits etwas löchrige und angenagte Leiche des Brauereibesitzers Albert Adler stolpert, wird sein Leben aber sogleich viel aufregender.
Als wäre ein rätselhafter Todesfall im Ort nicht schon genug, entdeckt man in einem Kellerstollen auch noch ein Massengrab - und die ohnehin schon angespannte Situation wird noch einmal kräftig angeheizt. All diese Geschehnisse passieren ausgerechnet kurz vor dem lokalen Ereignis des Jahres: der Bergkirchweih, von der Ernst Pier, seinem Namen sei Dank, alljährlich Bericht erstattet.
Zusammen mit seinem langjährigen Freund Nero Kaiser, bis dato erfolgloser Privatdetektiv, macht er sich auf die Spur der merkwürdigen Ereignisse und versucht Licht in die Vergangenheit Albert Adlers und dessen Familiengeschichte zu bringen. Dabei gibt das seit langem befreundete Duo ein ungleiches Paar ab: Ernst Pier ist rundlich und immer dezent, beinahe langweilig gekleidet. Beziehungen mit Frauen bescherten ihm stets nur Frust - und eine Tochter. Seine Zuneigung schwankt seit Jahren zwischen dem weiblichen und dem männlichen Geschlecht; insgeheim hofft er auf ein Techtelmechtel mit Kaiser. Der ist im Gegensatz zu ihm eine durchaus auffällige Erscheinung in schriller Kleidung, groß, schlank, selbstbewußt und - erfolglos.
So unterschiedlich sie in ihrem Äußeren auch sein mögen, als detektivischem Gespann bleibt Ernst Pier und Nero Kaiser jedenfalls nichts verborgen - schon gar nicht die geheimnisvolle Musikerin Cecilia Adler, die als Nichte des Ermordeten nicht nur ein wenig Klarheit in die Recherchen bringt, sondern auch frischen Wind ins brachliegende Liebesleben. Als Nero nur knapp einem Mordanschlag entkommt, beginnen sich die Dinge langsam zu klären.
In Lucas Bahls Kriminalroman stehen nicht nur die rätselhaften Todesfälle im Mittelpunkt, sondern vor allem die Freundschaft zwischen Ernst Pier und Nero Kaiser. Die beiden Helden sorgen mit der richtigen Dosis Herz, Hirn und Witz für ein spannendes und kurzweiliges Leseabenteuer, dessen Spur unter anderem bis in die Nazizeit zurückführt. Geschickt verknüpft Bahl gut recherchierte historische Fakten mit fiktionalen Elementen, um dem Leser schließlich ein überraschendes und temporeiches Finale zu präsentieren. So soll es sein.
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Foto: © Christiane Richter
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