Musik_Carla Bruni - No Promises

Die Schöne und das Lied

Als Topmodel verdiente sie Millionen. Seit ihrem Rückzug aus der Modewelt Ende der Neunziger versucht sich Carla Bruni auch als Musikerin - und ist dabei nicht weniger sexy als im Bikini auf dem Laufsteg.    19.07.2007

Come, let me sing into your ear.

 

Wie der erste Satz auf Carla Brunis neuem Album "No Promises" klingt ihre ganze Musik. Die in Frankreich lebende Italienerin haucht uns ihre Lieder direkt ins Ohr und erzeugt damit eine herrlich kribbelnde Gänsehaut. Bruni ist neben Milla Jovovich eines der wenigen Topmodels, das es tatsächlich geschafft hat, in einer anderen Sparte erfolgreich zu sein - und als Künstlerin ernstgenommen zu werden.

Der derzeit schönste Klangkörper der Pop-Welt wurde am 23. Dezember 1968 in Turin geboren, machte bereits in jungen Jahren Karriere als Model und lief unter anderem für Konzernriesen wie L´Oréal oder die Designer Valentino und Yves Saint Laurent über den Laufsteg, bevor sie 1998 der Modewelt den entzückenden Rücken kehrte.

 

Der erste Schritt in die Musikwelt erfolgte für die Tochter zweier Musiker - der Vater ist Hobby-Klavierspieler, die Mutter klassische Konzertpianistin - über den französischen Chansonnier Julien Clerc: Bruni schrieb für ihn sechs Lieder, die er auf seinem Album "Si j´ étais elle" veröffentlichte. Der Erfolg der Platte ermutigte sie dazu, 2002 mit "Quelqu´un m´a dit" ihren ersten eigenen Tonträger aufzunehmen, eine gelungene Mixtur aus traditionellen Chansons und zeitgemäßem Pop.

Vielleicht war das nach all den Jahren als hübsches Modepüppchen genau die Herausforderung, die sie brauchte. Wie sie selbst sagte, sei es weitaus schwieriger, mit Gitarre vor Publikum zu singen, als im Bikini über den Laufsteg zu tänzeln.

Vor kurzem veröffentlichte Carla Bruni ihr zweites Werk: "No Promises". Während der Erstling zum Großteil selbstgeschriebene Nummern beinhaltete, findet man auf dem Nachfolgealbum vertonte Gedichte berühmter Schriftsteller wie William Butler Yeats, Emily Dickinson oder Wystan Hugh Auden. Das musikalische Muster ist jedoch dasselbe: sparsame, aber beschwingte Instrumentierung und Brunis einprägsame, ungeschliffene Stimme im Mittelpunkt. Sie flüstert lasziv ins Mikrophon und begleitet sich selbst - wie schon auf dem Debütalbum - mit der Gitarre.

Wenn das Ex-Model den Hörer mit Charme und hörbarem Sex-Appeal in seinen Bann und ein kleines akustisches Wunderland zieht, bleibt trotz schwermütiger Texte nur wenig Platz für trübe Gedanken. Schön - in jeder Hinsicht.

J H

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