Kino_Kino-News KW 13/2005

Make my day!

Diese Woche im Kino: ein unnötiges Sequel, eine schlechte Komödie, ein langweiliger Historienfilm ... Kurzum: Viel versäumen Sie nicht!    01.04.2005

 

Christoph Prenner

Million Dollar Baby


USA 2004

132 Min.

Regie: Clint Eastwood

Darsteller: Hilary Swank, Morgan Freeman, Clint Eastwood u. a.

 

Für viele US-Kritiker der Film des Jahres 2004, der große Oscar-Abräumer in beinahe allen wichtigen Kategorien (Film, Regie, Hauptdarstellerin und Nebendarsteller) und dann widmet ihm der EVOLVER noch nicht einmal eine ausführliche Besprechung. Dafür gibt es zweierlei Gründe.

Erstens wurde über den Film schon dermaßen viel ausgeplaudert - im speziellen der essentielle Handlungs-Twist -, daß es ganz einfach keine Möglichkeit mehr gibt, darüber für ein unvoreingenommenes Publikum zu schreiben (insbesondere dann, wenn man auf Spoiler verzichten möchte - wie beim EVOLVER üblich).

Zweitens - seien wir uns ehrlich - verdient der Film bei weitem nicht die ihm entgegengebrachte Aufmerksamkeit. Vor allem der erste Teil orientiert sich zu sehr am prototypischen American-Dream-Märchen, das zwar solide und elegant umgesetzt wurde, dem ein gewisser Mehrwert aber nicht zugesprochen werden kann. Da nützt es auch nichts, daß das Ende dann trotzdem noch so richtig "reinhaut". Kurzum: "Mystic River" war um einiges gelungener.

 

Links:

Be Cool


USA 2005

119 Min.

Regie: F. Gary Gray

Darsteller: John Travolta, Uma Thurman, Vince Vaughn u. a.

 

Verspätetes und reichlich unnötiges Sequel zu "Get Shorty", wieder aus der Feder von Elmore Leonard: Der Ex-Gangster und nunmehrige Filmproduzent Chili Palmer (John Travolta) drängt ins Musikgeschäft, seine alte Freundin Edie (Uma Thurman) hilft ihm dabei. Dabei ist er aber so einigen Musikmogulen, Managern und anderen Mafiosi ein Dorn im Auge.

Schwamm "Get Shorty" recht unverhohlen auf der Erfolgswelle von "Pulp Fiction", hatte er zumindest seine Momente. All das kann man von "Be Cool" nicht behaupten, denn viel paßt bei F. Gary Grays ("The Italian Job") Fortsetzung nicht zusammen. John Travolta torkelt als Hauptakteur unbeholfen durch ein unrundes Stakkato an Pointen und Popkulturzitaten, das durch den völlig übertriebenen Promiauftrieb nur noch schlimmer wird. Dabei sorgt gerade The Rock als schwuler Bodyguard für die einzigen wirklichen Lacher. Das sagt eigentlich alles.

 

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The Ring 2


USA 2005

110 Min.

Regie: Hideo Nakata

Darsteller: Naomi Watts, Simon Baker, David Dorfman u. a.

 

Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.

 

Links:

Hotel


Ö 2004

74 Min.

Regie: Jessica Hausner

Darsteller: Franziska Weisz, Birgit Minichmayr, Marlene Streeruwitz u. a.

 

Imaginärer Horror. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.

 

Links:

Vanity Fair - Jahrmarkt der Eitelkeit

(Vanity Fair)


GB/USA 2004

141 Min.

Regie: Mira Nair

Darsteller: Reese Witherspoon, Gabriel Byrne, Angelica Mandy u. a.

 

Im England des frühen 19. Jahrhunderts träumt die in Waisenhäusern aufgewachsene Rebecca Sharp (Reese Witherspoon) vom gesellschaftlichen Aufstieg. Ihre Anstellung als Gouvernante auf dem Anwesen des exzentrischen Sir Pitt Crawley (Bob Hoskins) ist da ein guter Anfang, zumal sie sich schnell mit dessen Tochter anfreundet und schließlich gar den Sohn des Hauses ehelicht. Als der in den Krieg zieht, macht Rebecca einem adeligen Marquis (Gabriel Byrne) schöne Augen. Doch wer hoch hinaus will, kann auch tief fallen ...

Überlange und bisweilen überlangweilige Historienromanverfilmung von "Monsoon Wedding"-Regisseurin Mira Nair.

 

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Kommentare_

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