The Good Thief
GB/F 2002
109 Min.
Regie: Neil Jordan
Darsteller: Nick Nolte, Tchéky Karyo, Nutsa Kukhanidze u. a.
Relativ verspätet läuft diese Woche Neil "The Crying Game" Jordans mustergültige Neuinterpretation von Jean-Pierre Melvilles "Bob le flambeur" ("Drei Uhr nachts"), einem der einflußreichsten Caper-Movies ever, in den Lichtspielhäusern dieses Landes an. Stilvoll und elegant zwischen gängigen Genre-Konventionen und lapidarer Charakterstudie balancierend, ringt das Jordansche Update der Story vom abgehalfterten Gentleman-Gauner mit Drogenproblem, der in einem finalen Raubzug im Casino von Monte Carlo sein Glück sucht, einen Level an Vielschichtigkeit ab, an der es artverwandten Arbeiten der letzten Jahre ("The Italian Job", "Ocean´s Eleven") doch mangelte. Was einerseits an der feinen Charakterzeichnung und den unabsehbaren Plot-Entwicklungen, anderseits am knorrigen Nick Nolte liegt, der seinem müden Helden all die wehmütige Nonchalance und die ironischen Brechungen angedeihen läßt, die letztendlich die Differenz zwischen überzeugenden und bloß kurzweiligen Heist-Movies ausmachen. Wertvoll.
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