Busdriver - Fear Of A Black Tangent
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Big Dada/Soul Seduction (USA 2004)
Gestatten: Skills und Selbstvertrauen, nicht zu knapp. Querdenkender HipHop hat eine neue Hoffnung. Sie heißt Busdriver und kommt aus Los Angeles. 10.03.2005
Gäbe es so etwas wie Gerechtigkeit im HipHop-Business und gingen Skills und Verkaufszahlen auch nur ansatzweise Hand in Hand miteinander, dann müßten sich die Lil Jons dieses Planeten verdammt warm anziehen. Da draußen ist nämlich einer, dem in Sachen Rap erst einmal das Wasser zu reichen wäre. Sein Name ist Busdriver, HipHop-technisch sozialisiert wurde er durch die legendäre Project-Blowed-Crew, also im Umfeld von Westküsten-Koryphäen wie Aceyalone (of Freestyle-Fellowship-Fame). Bereits mit seinem Debüt "Temporary Forever" setzte sich der gebürtige Kalifornier 2002 nachhaltig als ganz besonders unkonventioneller und versierter Reimeschmieder in Szene.
Nach dem durchwachsenen, sich massiv an Jazz-Etüden abarbeitenden Nachfolger "Cosmic Cleavage" aus dem Vorjahr stellt das Ende Februar erscheinende "Fear of a Black Tangent" nun den vorläufigen Peak im Schaffen des Busfahrers dar. Die betont reduziert gehaltenen Instrumentals sind von Produzenten wie Daedelus, DangerMouse oder Omid hervorragend in Szene gesetzt und lassen der imponierend schnellen Zunge des Rappers reichlich Spielraum, um scharfzüngige Statements zur Lage der (nicht nur HipHop-) Nation abzusondern. Wie etwa in "Avantcore", der ersten Album-Single, die pointiert mit unbedarften Eitelkeiten und Zankereien zwischen Indie- und Mainstream-HipHop-Community abrechnet.
Busdriver - Fear Of A Black Tangent
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Big Dada/Soul Seduction (USA 2004)
Im finalen Teil der EVOLVER-Festival-Berichterstattung müssen sowohl Woody Harrelson als auch Mads Mikkelsen mit einem ihnen feindlich gesinnten Umfeld fertig werden - freilich aus ganz unterschiedlichen Gründen. Hereinspaziert in "Rampart" und "Jagten".
Alte Helden, neue Helden: Takeshi Kitano findet in "Autoreiji: Biyondo" langsam wieder zu seiner Form zurück, verheddert sich aber letztlich zu sehr in der Handlung. Dafür darf Ben Wheatley nach "Sightseers" endgültig in die Riege der erstaunlichsten europäischen Regisseure aufgenommen werden.
Bleibende Eindrücke der ersten Viennale-Tage: Die akribische Doku "Room 237" zerlegt "The Shining" in alle Einzelbilder, die große Matthew-McConaughey-Schau "Killer Joe" dafür Hendln in mundgerechte Portionen.
Plötzlich A-List: Spätestens seit seinen Auftritten im "Avengers"-Film und im vierten "Mission: Impossible"-Teil gilt Jeremy Renner als Hollywoods kommender Superstar, auch wenn er darin eher nur in der zweiten Reihe stand. Im aktuellen "Bourne"-Sidequel spielt er nun auch erstmals in einem Blockbuster die Hauptrolle - zumindest so lange, bis Matt Damon wieder zurückkehrt. Der EVOLVER hat den 41jährigen zum Interview getroffen.
Daß das /slashfilmfestival im Wiener Filmcasino eine gar nicht genug zu lobende Bereicherung der heimischen Kinolandschaft darstellt, hat sich längst herumgesprochen. Der EVOLVER stellt ausgewählte Glanzlichter des dritten Durchgangs vor.
Das dritte und letzte Kapitel unserer Viennale-Berichterstattung steht im Zeichen der Unruhe vor dem Sturm - und damit der beeindruckendsten Arbeit des Festivals: "Take Shelter".
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