Chris de Luca & Peabird - Deadly Wiz Da Disko
ØØØØ
(D 2002)
!k7/Zomba
Aus den Discoscheißern von einst wurde superironische Shit-Disco, die aber immer noch genauso beschissen klingt wie damals. Nur auf gscheit - zumindest hätte sie das gern. 11.11.2002
Zwinker, zwinker, knack, knack. Ausgedehntes Schmunzeln aus den porösen Bastelstuben bayrisch-italienischer Ironieknilche. Wessen Disko, wessen Shit? Jedenfalls ist diesmal einiges anders. Das heißt: Funkstörung minus Michael Fakesch, plus Peabird, Münchner Producer aus dem Sellwell-Zirkel. Konstant geblieben ist dabei Chris de Luca, dem - losgelöst vom angestammten Kreativ-Counterpart - der Geist hörbar nach Experimentierdrang und Aufweichen festgefahrener Schaffensstrukturen stand. Natürlich blitzt er einen als erstes an, der eigentümliche Funkstörung-Style, das Klirren, das Knarzen, die angenehm bizarren Melodiefragmente und die zerhackten, schwer antreibenden Rhythmen.
Das Auffällige an "Deadly Wiz Da Disko" ist aber, daß die neuen Wege mehr denn je in Richtung der HipHop-Dekonstruktionen Marke Prefuse 73 weisen. Unter Mithilfe von u. a. Beans vom großartigen Anti-Pop Consortium (R.I.P.) entstand dabei eines der feinsten Advanced-HipHop-Alben der letzten Zeit. Bleibt abzuwarten, wie sich all das auf den Produktionprozeß eines hoffentlich bald vor den Türen stehenden Funkstörung-Albums auswirken wird. Zu überprüfen gilt es dies beim hiermit dringlichst empfohlenen Gastspiel am 10. Oktober im Wiener Flex. Spannende Zeiten ...
Chris de Luca & Peabird - Deadly Wiz Da Disko
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(D 2002)
!k7/Zomba
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