V/A - Kompakt 100
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Kompakt/Ixthuluh (D 2004)
Wer hätte sich das gedacht? Kompakt ist 100. Anfangs noch - wie das bei der durchschnittlich geringen Lebenserwartung von Dance-Imprints so häufig der Fall ist - als temporäres Phänomen abgetan, sicherte sich das Kölner Label längst seinen (zum größten Teil) wohlverdienten Leitwolfstatus in der deutschen Minimalszene. Von jeher auf starkes Branding - insbesondere, was die visuelle Ästhetik (Kreise, bunt) betrifft - abzielend, gelang die Positionierung einer ziemlich originären Corporate Identity, die zuweilen selbst US-Musikjournalisten auf Zuordnungen wie "Kompakt-ish" zurückgreifen läßt, wenn es um die Beschreibung minimal dahingleitender bis daherstampfender Musik gehen soll. Eben diese Klammer aus Ambient, Minimal Techno, Pop oder was auch immer greift auch bei Kompakts 100. Veröffentlichung (Doppel-CD bzw. Vierfach-Vinyl), die einen Rückblick in Form von Neuinterpretationen, Remixes und Redefinitionen des Label-Katalogs bietet. Das kann dann - wie erwartet - flauschig-tanzbar (Thomas/Mayers Remix von Ulf Lohmanns "Because"), herb Acid-gereift (DJ Koze bzw. Reinhard Voigts "Zu dicht dran"), avantgardistisch-minimal oder auch Camp-infiziert schaffelnd (Justus Köhnckes MashUp von T-Rex´ "Hot Love" und Freilands "Frei") werden. Entzückend ist es aber immer. Auf die nächsten 100!
Namen? (neben den oben genannten) The Orb, Jürgen Paape, The Modernist, Dettinger, Superpitcher, Schaeben & Voss u. a.
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