Devics - The Stars at Saint Andrea
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Bella Union/Zomba (USA 2003)
Wie aus Rock´n´Roll in Super-Slow-Motion eine ganz eigene Ästhetik wird. Warum "torch" übersetzt doch nicht immer "Taschenlampe" bedeutet. Und: Weshalb manche Menschen selbst im sonnigen Italien schwermütig bleiben. Das alles erfahren Sie hier. Oder auch nicht. 28.04.2003
Im ganz eigenen Tempo, in der Gewißheit, alle Mittel der Reduktion und Zeitlupe hinreichend für sich beanspruchen zu können, begegnet die zweite Devics-CD dem geneigten Hörer nachgerade kontemplativ und umfangend. Konsequent beschreitet die Band rund um die sich in schönster Dauerleidensstimme einhüllende Vokalistin Sara Lov den Pfad ihres kaum bekannten Debütalbums "My Beautiful Sinking Ship". Der anglophile Musikkenner nennt diese zehn spärlich instrumentierten und doch unfaßbar voluminösen Versuche in entschleunigtem Songwriting wohl "Torch Songs" - auch in dem Wissen, daß das mit den Taschenlampen alles und nichts aussagt über den beinahe sakralen Frieden, der Songs wie "Red Morning" oder "The End and the Beginning" durchzieht. "The Stars at Saint Andrea", benannt nach dem Ort der Aufnahmesitzungen in Italien, sei all jenen Schwermütern ans Herz gelegt, die den Split von Mazzy Star noch immer nicht verwunden haben, oder auch jenen, denen das Soloalbum von Beth Gibbons eine Spur zu unterkühlt ausfiel.
Devics - The Stars at Saint Andrea
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Bella Union/Zomba (USA 2003)
Im finalen Teil der EVOLVER-Festival-Berichterstattung müssen sowohl Woody Harrelson als auch Mads Mikkelsen mit einem ihnen feindlich gesinnten Umfeld fertig werden - freilich aus ganz unterschiedlichen Gründen. Hereinspaziert in "Rampart" und "Jagten".
Alte Helden, neue Helden: Takeshi Kitano findet in "Autoreiji: Biyondo" langsam wieder zu seiner Form zurück, verheddert sich aber letztlich zu sehr in der Handlung. Dafür darf Ben Wheatley nach "Sightseers" endgültig in die Riege der erstaunlichsten europäischen Regisseure aufgenommen werden.
Bleibende Eindrücke der ersten Viennale-Tage: Die akribische Doku "Room 237" zerlegt "The Shining" in alle Einzelbilder, die große Matthew-McConaughey-Schau "Killer Joe" dafür Hendln in mundgerechte Portionen.
Plötzlich A-List: Spätestens seit seinen Auftritten im "Avengers"-Film und im vierten "Mission: Impossible"-Teil gilt Jeremy Renner als Hollywoods kommender Superstar, auch wenn er darin eher nur in der zweiten Reihe stand. Im aktuellen "Bourne"-Sidequel spielt er nun auch erstmals in einem Blockbuster die Hauptrolle - zumindest so lange, bis Matt Damon wieder zurückkehrt. Der EVOLVER hat den 41jährigen zum Interview getroffen.
Daß das /slashfilmfestival im Wiener Filmcasino eine gar nicht genug zu lobende Bereicherung der heimischen Kinolandschaft darstellt, hat sich längst herumgesprochen. Der EVOLVER stellt ausgewählte Glanzlichter des dritten Durchgangs vor.
Das dritte und letzte Kapitel unserer Viennale-Berichterstattung steht im Zeichen der Unruhe vor dem Sturm - und damit der beeindruckendsten Arbeit des Festivals: "Take Shelter".
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