Jan Jelinek avec The Exposures - La Nouvelle Pauvrete
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~scape/EFA/Ixthuluh (D 2003)
Ziehen Sie ein Mikro mit extrem empfindlicher Aufnahmeeinstellung durch einen Ameisenhaufen, mischen Sie das Aufgezeichnete mit ihren Lieblingssekunden aus Jazzklassikern - und schon sind Sie dabei im neuen Elektro-Busineß. 03.03.2003
Ein Scharren hier, ein Schaben da, ein Klicken dort, noch eine Wagenladung voll mit Vinylknistern, if you don´t mind. Einer ausgiebigen, bei Hörern verschiedenster musikalischer Sozialisation auffallend Eindruck stiftenden Linie von Veröffentlichungen folgend, ist das mit fiktiver Band produzierte "La Nouvelle Pauvrete" Jan Jelineks wohl zerbrechlichster Output bisher. Mehr denn je übt sich Jelinek in der Reduktion der Ausschmückung, die ein tiefstmögliches Eintauchen in seine Musik ermöglichen soll.
Wieder verstärkt der traumwandelnden, vertrackt angedubbten Jazz-Zersetzung seines Debüts "Loop Finding Jazz Records" denn seinen unter dem Pseudonym Farben auf dem Album "Textstar" veröffentlichten, in Wattebäuschen gefederten Micro-House-Destillaten folgend, zieht JJ die Hörerschaft in seinen Bann. Da, wo zitierenderweise die neue Armut heranbemüht wird, blinzen die kunstvoll variierten, schnarrenden und schleifenden Indikative und Verweissysteme seiner Klänge wie in "If´s, And´s And But´s" auch mal recht ungeniert durch den Dunst der frei schwirrenden Mikro-Sound-Partikel und lassen doch recht deutlich Koordinaten erkennen. Der Geist von yesterday´s Soul, Jazz und Funk in der Loop-Maschinerie der Clicks & Cuts. Super sexy glitchin´ Sounds, most definitely.
Jan Jelinek avec The Exposures - La Nouvelle Pauvrete
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~scape/EFA/Ixthuluh (D 2003)
Im finalen Teil der EVOLVER-Festival-Berichterstattung müssen sowohl Woody Harrelson als auch Mads Mikkelsen mit einem ihnen feindlich gesinnten Umfeld fertig werden - freilich aus ganz unterschiedlichen Gründen. Hereinspaziert in "Rampart" und "Jagten".
Alte Helden, neue Helden: Takeshi Kitano findet in "Autoreiji: Biyondo" langsam wieder zu seiner Form zurück, verheddert sich aber letztlich zu sehr in der Handlung. Dafür darf Ben Wheatley nach "Sightseers" endgültig in die Riege der erstaunlichsten europäischen Regisseure aufgenommen werden.
Bleibende Eindrücke der ersten Viennale-Tage: Die akribische Doku "Room 237" zerlegt "The Shining" in alle Einzelbilder, die große Matthew-McConaughey-Schau "Killer Joe" dafür Hendln in mundgerechte Portionen.
Plötzlich A-List: Spätestens seit seinen Auftritten im "Avengers"-Film und im vierten "Mission: Impossible"-Teil gilt Jeremy Renner als Hollywoods kommender Superstar, auch wenn er darin eher nur in der zweiten Reihe stand. Im aktuellen "Bourne"-Sidequel spielt er nun auch erstmals in einem Blockbuster die Hauptrolle - zumindest so lange, bis Matt Damon wieder zurückkehrt. Der EVOLVER hat den 41jährigen zum Interview getroffen.
Daß das /slashfilmfestival im Wiener Filmcasino eine gar nicht genug zu lobende Bereicherung der heimischen Kinolandschaft darstellt, hat sich längst herumgesprochen. Der EVOLVER stellt ausgewählte Glanzlichter des dritten Durchgangs vor.
Das dritte und letzte Kapitel unserer Viennale-Berichterstattung steht im Zeichen der Unruhe vor dem Sturm - und damit der beeindruckendsten Arbeit des Festivals: "Take Shelter".
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