Magnus - The Body Gave You Everything
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Anti/edel (Belgien 2004)
Obwohl dEUS seit Jahren nur noch im Standby-Modus existieren, heißt das nicht, daß ihrem Kopf Tom Barman fad geworden ist: er dreht Filme und macht erstklassigen Electro-Pop. 21.04.2004
Daß in der hyperkreativen belgischen Klangbastlerszene ganz munter und ausgezeichnet zwischen den Genrestühlen produziert und musiziert wird, weiß man nicht erst seit 2 Many DJ´s, dem charmanten Bastard-Pop-Ausflug der sowieso charmanten Indierocker Soulwax.
Und nun also Magnus. Schon aus der Selbstdefinition heraus mehr als ein bloßes Seitenprojekt von Techno-DJ-Institution CJ Bolland und dEUS-Kopf und -Stimme Tom Barman. Der Albumtitel gibt den Takt und der Takt demnach also alles weitere vor. Das heißt: Hierzu darf und muß der dir alles gegeben habende Körper bewegt werden.
Der gegenseitigen Befruchtung von Songwriting- und Programmierkunst Früchte, sie strahlen, angefangen vom zurückgelehnten "Summer´s Here" (klingt genau so) über gar nicht zimperlich, aber immer funky und stilvoll ausgestattete Drum´n´Bass- und Acid-Abfahrten hin zum ultimativen Rausschmeißer "Assault on Magnus", strahlen auf gar wundersame Art und Weise und hören gar nicht mehr auf damit. So abgebrüht und clever, wie sie da vor sich hin grooven, die Herren Barman und Bolland, beginnt man sich zu fragen, warum noch keiner früher drauf gekommen ist, daß der gemeinsame Nenner von Techno und Rock offensichtlich im Funk zu finden ist. Hinreißendes Album.
Magnus - The Body Gave You Everything
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Anti/edel (Belgien 2004)
Im finalen Teil der EVOLVER-Festival-Berichterstattung müssen sowohl Woody Harrelson als auch Mads Mikkelsen mit einem ihnen feindlich gesinnten Umfeld fertig werden - freilich aus ganz unterschiedlichen Gründen. Hereinspaziert in "Rampart" und "Jagten".
Alte Helden, neue Helden: Takeshi Kitano findet in "Autoreiji: Biyondo" langsam wieder zu seiner Form zurück, verheddert sich aber letztlich zu sehr in der Handlung. Dafür darf Ben Wheatley nach "Sightseers" endgültig in die Riege der erstaunlichsten europäischen Regisseure aufgenommen werden.
Bleibende Eindrücke der ersten Viennale-Tage: Die akribische Doku "Room 237" zerlegt "The Shining" in alle Einzelbilder, die große Matthew-McConaughey-Schau "Killer Joe" dafür Hendln in mundgerechte Portionen.
Plötzlich A-List: Spätestens seit seinen Auftritten im "Avengers"-Film und im vierten "Mission: Impossible"-Teil gilt Jeremy Renner als Hollywoods kommender Superstar, auch wenn er darin eher nur in der zweiten Reihe stand. Im aktuellen "Bourne"-Sidequel spielt er nun auch erstmals in einem Blockbuster die Hauptrolle - zumindest so lange, bis Matt Damon wieder zurückkehrt. Der EVOLVER hat den 41jährigen zum Interview getroffen.
Daß das /slashfilmfestival im Wiener Filmcasino eine gar nicht genug zu lobende Bereicherung der heimischen Kinolandschaft darstellt, hat sich längst herumgesprochen. Der EVOLVER stellt ausgewählte Glanzlichter des dritten Durchgangs vor.
Das dritte und letzte Kapitel unserer Viennale-Berichterstattung steht im Zeichen der Unruhe vor dem Sturm - und damit der beeindruckendsten Arbeit des Festivals: "Take Shelter".
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