Various Artists - Nordic Lounge
ØØØ
Warner (USA 2003)
Man versteht ja irgendwie, daß junge, szenige Skandinaven sich in ihren langen Wintern gern um ein, zwei Cocktails zusammendrängen und von musikalischen Belanglosigkeiten berieseln lassen. Man fragt sich nur, was man selbst damit anfangen soll ... 03.03.2003
Wir haben Schweden viel zu verdanken - Pippi, Abba, Björn Borg, H & M und jedes Jahr einen neuen IKEA-Katalog. In letzterem finden sich schöne Dinge mit unaussprechlichen Namen, aber ansprechendem Design. Die Ähnlichkeit zu der in Schweden entstandenen Compilation "Nordic Lounge" ist frappant, auch was die relativ geringe Halbwertszeit betrifft. Vorgestellt wird die nach dem weltweiten Erfolg von Röyksopp und Jimi Tenor blühende skandinavische NuJazz-Szene - wobei aber die bei uns noch weitgehend unbekannten Acts Butti 49, Luomo, Emka oder Plej den genialen Ahnherren musikalisch nicht das Wasser reichen können.
70 Minuten lang reihen sich Beserlschlagzeug, Rumba-Rassel und Retorten-Bossanova aneinander, obligate Säuselstimmen und standardisierte Latin-Elemente machen die nordische NuJazz- und Lounge-Exkursion nicht erquicklicher. Freundlich würde man sagen: ein Album wie aus einem Guß. Die rauhe Wahrheit aber ist: Die Acts klingen nicht nur ununterscheidbar, auch die Herkunft ist nicht heraushörbar; das Album könnte ebenso gut aus Bratislava, Nürnberg oder Wien stammen. Eine vergebene Chance, denn verqueres Lokalkolorit könnte das Fadgas-Genre eventuell kurzfristig neu beleben.
Zwei positive Ausnahmen gibt es auf der CD trotzdem: Nu Spirit Helsinki und Ralph Myerz mit der Jack Herren Band agieren mit temporeichem Witz in der polaren Eiswüste. Geeignet für die Relax-Fanatiker unter allen Billy-Regal-Besitzern, der Rest möge sich mit The Hives in die Jetztzeit katapultieren.
Various Artists - Nordic Lounge
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Warner (USA 2003)
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