ON/OFF Music - electro developers conference
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Trust Records/Soul Seduction (Ö 2002)
Sie treffen bei Funkenwein und Strombier zusammen, verlegen Kabel in alle Musikrichtungen und haben zündende Ideen: die DJs/Musiker, die die Ergebnisse ihrer Sitzung auf Platte gepreßt haben. 09.12.2002
Zwar regiert zur Stunde noch schwer Eighties-Nostalgie-behafteter Electroclash, aber auch dieser hochgepumpte Hype wird mitsamt seinen ebenfalls revivalten Pulswärmern den Weg allen Irdischen gehen. Wenn schon retro, dann zur Abwechslung einmal mit Blick vorwärts, zurück in die Zukunft - also zur reinen Lehre des Electro, der nach wie vor kräftige Lebenszeichen ins Weltall funkt. Daß es den vier einschlägig vorbelasteten DJs und Musikern von On//Off Music jedoch weniger um Reinheitsgebote als um konsequente Weiterentwicklung geht, wird beim Hören dieser ambitionierten 12" rasch klar.
Die vier völlig unterschiedlichen Wege, die die Herren DJ Glow, Epy, Dan Lodig und der britische Shooting-Star Scape One beschreiten, geraten zum dynamischen Aufbauprozeß. Während der schön reduktionistische Opener "whoami" noch mit Sample-Schnipseln des kultisch verehrten Elektronik-Pioniers Max Brand in glasklaren Lochkartenstrukturen den Geist der Maschine evoziert, entführt zunehmend artfremdes, herbeizitiertes Material in tanzbarere Gefilde: Prisen von pulsierendem Two-Step und sogartiger mediterraner Downbeat-Mellowness finden im hektisch zerhackten Beat-Massaker "futurity" von Scape One einen flockigen Höhepunkt mit augenzwinkernden Breitseiten. Ja, Electro lebt - und wer lange genug wartet, erhält am Vinylende noch einen Endlos-Loop als Draufgabe. Einigen Nichtelektrifizierten sei mehrmaliges Reinhören angeraten. Sprödere Schönheiten entpuppen sich manchmal erst auf den zweiten Blick...
ON/OFF Music - electro developers conference
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Trust Records/Soul Seduction (Ö 2002)
Die letzten Tage von Grunge-Rock-Idol Cobain bebildert Gus Van Sant als symbolreiches Stoßgebet. Langsam und unglamourös wird das private Sterben stellenweise zur Geduldsprobe.
Der zweite Teil von Lars von Triers Anti-Amerika-Trilogie rechnet mit Rassismus und Sklaverei ab. Ein zwiespältiges Lehrstück eines richtigen Zynikers über falsche Moral und die Folgen.
Der beste neue Scorsese kommt aus Frankreich. Das Porträt des 28jährigen halbkriminellen Tom ist ein echter Glücksfall von Film: hart, intensiv, unberechenbar und gut.
Die Viennale ist zu Ende und hinterläßt zermürbte Filmfreunde. Selten zuvor hat man eine solche Konzentration von belanglosen Filmen über sich ergehen lassen müssen.
Der zweite Teil von Lars von Triers Anti-Amerika-Trilogie rechnet mit Rassismus und Sklaverei ab. Ein zwiespältiges Lehrstück eines richtigen Zynikers über falsche Moral und die Folgen.
Nahrung fürs Auge, Lärm für die Ohren, Balsam fürs Gehirn: Der neue Ayoama kreist um Selbstmord und Science Fiction und taucht uns in ein Meer aus Geräuschen und hypnotischen Bildern.
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