Saul Williams - Saul Williams
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Fader/V2/edel (USA 2004)
Der Großmeister politisch aufgeladener Slam-Poetry ist - drängender und aufgebrachter denn je - zurück. Und hat deswegen auch gleich eine Liste mit Forderungen da gelassen. 27.04.2005
"I Got a List of Demands Written on the Palm of My Hands. I ball My Fist And You`re Gonna Know Where I Stand", proklamiert Mr. Williams, Agit-Rapper, Schauspieler ("Slam") und Prediger by choice in energetischem Tonfall über rasiermesserscharfen Gitarrenloops und Donnerbass. Ort der Empörung: "List Of Demands (Reparations)", eines der zentralen Stücke des selbstbetitelten, mit gehöriger Verzögerung nun auch in unseren Breitengraden veröffentlichten Nachfolgealbums zu seinem Ausnahmewerk "Amethyst Rock Star". Ziel der Empörung: you guess ...
Sichtlich angepißt und mit Unterstützung von Gästen wie Ex-RATM-Sänger Zack de la Rocha und Serj Tankian von System of a Down erzählt der legitime Erbe von Chuck D von denen, die nicht nur sprichwörtlich von der Hand in den Mund leben müssen. Und schafft es dabei, mit einem in hypnotischen Reimfluß eingewickeltes Soundfundament aus HipHop, Electronic und Punk sowohl Beine als auch Hirnschmalz zum Tanzen zu bringen. "Preaching to the already converted", könnte man sich da jetzt anhand des US-Wahlergebnisses denken, das noch nicht einmal der größte (und weiße) Rapper dieser Tage – Eminem - beeinflussen konnte. Doch gerade in Zeiten wie diesen werden wir nichtsdestotrotz so wichtige und wuchtige Stimmen weiterhin und vermehrt notwendig haben. Wie auch sonst gilt: Köpfe hochhalten.
Live-Termin:
29. April 2005 - Krems / Donaufestival
Saul Williams - Saul Williams
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Fader/V2/edel (USA 2004)
Im finalen Teil der EVOLVER-Festival-Berichterstattung müssen sowohl Woody Harrelson als auch Mads Mikkelsen mit einem ihnen feindlich gesinnten Umfeld fertig werden - freilich aus ganz unterschiedlichen Gründen. Hereinspaziert in "Rampart" und "Jagten".
Alte Helden, neue Helden: Takeshi Kitano findet in "Autoreiji: Biyondo" langsam wieder zu seiner Form zurück, verheddert sich aber letztlich zu sehr in der Handlung. Dafür darf Ben Wheatley nach "Sightseers" endgültig in die Riege der erstaunlichsten europäischen Regisseure aufgenommen werden.
Bleibende Eindrücke der ersten Viennale-Tage: Die akribische Doku "Room 237" zerlegt "The Shining" in alle Einzelbilder, die große Matthew-McConaughey-Schau "Killer Joe" dafür Hendln in mundgerechte Portionen.
Plötzlich A-List: Spätestens seit seinen Auftritten im "Avengers"-Film und im vierten "Mission: Impossible"-Teil gilt Jeremy Renner als Hollywoods kommender Superstar, auch wenn er darin eher nur in der zweiten Reihe stand. Im aktuellen "Bourne"-Sidequel spielt er nun auch erstmals in einem Blockbuster die Hauptrolle - zumindest so lange, bis Matt Damon wieder zurückkehrt. Der EVOLVER hat den 41jährigen zum Interview getroffen.
Daß das /slashfilmfestival im Wiener Filmcasino eine gar nicht genug zu lobende Bereicherung der heimischen Kinolandschaft darstellt, hat sich längst herumgesprochen. Der EVOLVER stellt ausgewählte Glanzlichter des dritten Durchgangs vor.
Das dritte und letzte Kapitel unserer Viennale-Berichterstattung steht im Zeichen der Unruhe vor dem Sturm - und damit der beeindruckendsten Arbeit des Festivals: "Take Shelter".
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