Musik_Ted Nugent - Craveman

Ficken und Fighten fürs Vaterland

O verdammt, wie furchtbar sleazy! Die Heimat ist dem Axtschwinger relativ egal - ihm würde es überall gefallen, wo er mit großkalibrigen Gewehren auf wilde Tiere schießen kann. Und das hat nichts mit Ironie zu tun.    28.10.2002

"God, Guns & Rock´n´Roll. I am Gunpowder Boy. Craveman. Thundergod of Attitude." Und ja, ole Boy, der meint es so. Paul Schrader und Jim Goad müßten ganze Inspirationskübel vollsabbern vor soviel neurotisch-virilem "White Nigger"-Stolz. Vor ein paar Jahren erhielt ich fast einen Satz heißer Ohren vom einen Kopf kürzeren Ian Williams, Gitarrero von Don Caballero, der heißesten Avant-Hardrock-Band des Universums. Grund: weil ich ihn mit dem allmächtigem Nuge verglichen habe. Blut schießt in kaukasische Backen. Was habe ich mit dieser rechtsradikalen Sau zu tun? Die grandiosesten Hooklines der Krawallrockgeschichte? Danke, aber no thanks! Keine Verwandschaft - nicht mit dem!

Die Caballeros gibt es heute nicht mehr; Teddy-Boy aber, All-American-Sleaze-Boogie-Arschloch Numero uno, rockt sich ins 35ste Stadionjahr. Das Revival von Stoner- und prollfreudigem Neo-Metal grüßt Howdy! Und ja, er ist noch immer derselbe dürre Stiernackenidiot, eine Speerspitze der US-Waffenlobby, treuer Vielfamilienvater mit Dauerhunger auf Pussy, Gibsons und Blut von Steaks wie Feinden. "Craveman" knackt das Gehör wie ein Brachialgeschoß, wie nichts, was der alte Depp seit seiner Hohezeit Mitte/Ende der Siebziger an Strangleholds und Poontangs hingebrettert hat. Brutalst-Southern-Boogie mit dem Derbglamour früher Guns N´Roses/WASP sowie dem Metalcore von COC oder Prong. Ein narrisch Mac-arischer Wahnsinn, bei meiner Ehr´! Aber jetzt geh wieder heim Bären töten und laß den armen Saddam in Ruh, okay? OKAY?

Paul Poet