Terranova - Hitchhiking Non-Stop With No Particular Destination
ØØØØØ
(D 2002)
k7/Zomba
Per Anhalter durch die Musikgalaxis: Wenn man als DJ-Musikant nicht im Tsunami der lauwarmen Lounge-Compilations absaufen will, muß man sich schon was einfallen lassen. So wie hier zum Beispiel. 14.10.2002
Das nennt man dann wohl Weiterentwicklung: Wurden für den Vorgänger "Close the Door" noch (zu Unrecht) die naheliegenden Massive-Attack-Vergleiche herbeizitiert, so haben sich die Berliner Turntablisten mit ihrem programmatisch betitelten zweiten Longplayer freigeschwommen aus TripHop- und Downbeat-Beliebigkeiten und spielen nun in einer Klasse für sich. Schon der grandiose, aufgekratzte Opener "Concepts" verströmt diese äußerst eigenwillige Magie, die einen nicht mehr losläßt. 2002 bedeutet für Terranova das endgültige Aufbrechen gängiger Genreklischees. Roher, ungestümer und intensiver kommen sie daher, führen Dancehall-Riddims, Timba-Beats und Schweinerockgitarren mit Elektro-Pop und düsteren Soundscapes zusammen und liefern mit Unterstützung von Rap-Poetry-Legende Mike Ladd und Stamm-Chanteuse Cath Coffey eines der großartigsten und tiefsten Alben dieses Jahres ab. Das Gesicht in der Menge, der fahrige Stachel im lahmen Fleisch der Lounge-Beschallungsschaffenden. Essentiell.
Terranova - Hitchhiking Non-Stop With No Particular Destination
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(D 2002)
k7/Zomba
Im finalen Teil der EVOLVER-Festival-Berichterstattung müssen sowohl Woody Harrelson als auch Mads Mikkelsen mit einem ihnen feindlich gesinnten Umfeld fertig werden - freilich aus ganz unterschiedlichen Gründen. Hereinspaziert in "Rampart" und "Jagten".
Alte Helden, neue Helden: Takeshi Kitano findet in "Autoreiji: Biyondo" langsam wieder zu seiner Form zurück, verheddert sich aber letztlich zu sehr in der Handlung. Dafür darf Ben Wheatley nach "Sightseers" endgültig in die Riege der erstaunlichsten europäischen Regisseure aufgenommen werden.
Bleibende Eindrücke der ersten Viennale-Tage: Die akribische Doku "Room 237" zerlegt "The Shining" in alle Einzelbilder, die große Matthew-McConaughey-Schau "Killer Joe" dafür Hendln in mundgerechte Portionen.
Plötzlich A-List: Spätestens seit seinen Auftritten im "Avengers"-Film und im vierten "Mission: Impossible"-Teil gilt Jeremy Renner als Hollywoods kommender Superstar, auch wenn er darin eher nur in der zweiten Reihe stand. Im aktuellen "Bourne"-Sidequel spielt er nun auch erstmals in einem Blockbuster die Hauptrolle - zumindest so lange, bis Matt Damon wieder zurückkehrt. Der EVOLVER hat den 41jährigen zum Interview getroffen.
Daß das /slashfilmfestival im Wiener Filmcasino eine gar nicht genug zu lobende Bereicherung der heimischen Kinolandschaft darstellt, hat sich längst herumgesprochen. Der EVOLVER stellt ausgewählte Glanzlichter des dritten Durchgangs vor.
Das dritte und letzte Kapitel unserer Viennale-Berichterstattung steht im Zeichen der Unruhe vor dem Sturm - und damit der beeindruckendsten Arbeit des Festivals: "Take Shelter".
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