Musik_Terranova - Hitchhiking Non-Stop With No Particular Destination

Bombing the Bastard of Formatmusik

Per Anhalter durch die Musikgalaxis: Wenn man als DJ-Musikant nicht im Tsunami der lauwarmen Lounge-Compilations absaufen will, muß man sich schon was einfallen lassen. So wie hier zum Beispiel.    14.10.2002

Das nennt man dann wohl Weiterentwicklung: Wurden für den Vorgänger "Close the Door" noch (zu Unrecht) die naheliegenden Massive-Attack-Vergleiche herbeizitiert, so haben sich die Berliner Turntablisten mit ihrem programmatisch betitelten zweiten Longplayer freigeschwommen aus TripHop- und Downbeat-Beliebigkeiten und spielen nun in einer Klasse für sich. Schon der grandiose, aufgekratzte Opener "Concepts" verströmt diese äußerst eigenwillige Magie, die einen nicht mehr losläßt. 2002 bedeutet für Terranova das endgültige Aufbrechen gängiger Genreklischees. Roher, ungestümer und intensiver kommen sie daher, führen Dancehall-Riddims, Timba-Beats und Schweinerockgitarren mit Elektro-Pop und düsteren Soundscapes zusammen und liefern mit Unterstützung von Rap-Poetry-Legende Mike Ladd und Stamm-Chanteuse Cath Coffey eines der großartigsten und tiefsten Alben dieses Jahres ab. Das Gesicht in der Menge, der fahrige Stachel im lahmen Fleisch der Lounge-Beschallungsschaffenden. Essentiell.

Christoph Prenner

Terranova - Hitchhiking Non-Stop With No Particular Destination

ØØØØØ


(D 2002)

k7/Zomba

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