Zoot Woman - Zoot Woman
ØØØØ 1/2
Wall of Sound/Virgin/EMI (GB 2003)
The Eighties are here to stay: Auch der zweite Streich von Stuart Price und den Gebrüdern Blake erweist sich als Erfolg auf ganzer Synthie-Linie. 15.09.2003
Vor zwei Jahren waren Zoot Woman le dernier cri, als über Nacht Plastik-Synthie-Pop im speziellen und Eighties-Retro-Chic im allgemeinen zum romantisch verklärten Ding der Stunde aufgewertet wurden. Mit Style-Bewußtsein und Designer-Outfits galore ausgestattet, galt für die Musiker "living in a magazine" - und bald auch auf den Titelblättern und in den Modestrecken derselben. Entkommen konnte man ihnen dabei nur schwer; widerstehen fiel auch nicht grade leicht.
Bei ihrem Zweitwerk ist das aus ganz naheliegenden Gründen schlicht unmöglich: Stuart Price (Les Rhythmes Digitales) und die Gebrüder Blake haben in Zeiten der (persönlichen) Krisen und Rückschläge die Imagekoketterie gegen eine neue, noble Ernsthaftigkeit getauscht - und dabei einmal offensichtlicher, wie bei der leichtfüßig levitierenden (ja!) Duran-Duran-Hommage "Grey Day", ein andermal wieder versteckter und unauffälliger in songwriterischen Belangen an Tiefgang und Raffinement erheblich dazugewonnen. Gemein ist den neuen Stücken diese tief sitzende Melancholie, die unter der brillanten Perfektion der vermeintlich sterilen Oberfläche lodert. Song-Juwele sind sie allesamt. Die Kunst feinsinnig verpackter Verheißungen - Zoot Woman beherrscht sie virtuos. There´s much more to the picture than meets the eye.
Zoot Woman - Zoot Woman
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Wall of Sound/Virgin/EMI (GB 2003)
Im finalen Teil der EVOLVER-Festival-Berichterstattung müssen sowohl Woody Harrelson als auch Mads Mikkelsen mit einem ihnen feindlich gesinnten Umfeld fertig werden - freilich aus ganz unterschiedlichen Gründen. Hereinspaziert in "Rampart" und "Jagten".
Alte Helden, neue Helden: Takeshi Kitano findet in "Autoreiji: Biyondo" langsam wieder zu seiner Form zurück, verheddert sich aber letztlich zu sehr in der Handlung. Dafür darf Ben Wheatley nach "Sightseers" endgültig in die Riege der erstaunlichsten europäischen Regisseure aufgenommen werden.
Bleibende Eindrücke der ersten Viennale-Tage: Die akribische Doku "Room 237" zerlegt "The Shining" in alle Einzelbilder, die große Matthew-McConaughey-Schau "Killer Joe" dafür Hendln in mundgerechte Portionen.
Plötzlich A-List: Spätestens seit seinen Auftritten im "Avengers"-Film und im vierten "Mission: Impossible"-Teil gilt Jeremy Renner als Hollywoods kommender Superstar, auch wenn er darin eher nur in der zweiten Reihe stand. Im aktuellen "Bourne"-Sidequel spielt er nun auch erstmals in einem Blockbuster die Hauptrolle - zumindest so lange, bis Matt Damon wieder zurückkehrt. Der EVOLVER hat den 41jährigen zum Interview getroffen.
Daß das /slashfilmfestival im Wiener Filmcasino eine gar nicht genug zu lobende Bereicherung der heimischen Kinolandschaft darstellt, hat sich längst herumgesprochen. Der EVOLVER stellt ausgewählte Glanzlichter des dritten Durchgangs vor.
Das dritte und letzte Kapitel unserer Viennale-Berichterstattung steht im Zeichen der Unruhe vor dem Sturm - und damit der beeindruckendsten Arbeit des Festivals: "Take Shelter".
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