Print_Brigitt Albrecht - Schwarz Weiß Schwarz

Schwarzes Blut

Nach "Wiener Blut" folgt nun der zweite Fall für das Kriminalisten-Paar. Diesmal konfrontiert die Autorin ihre Helden neben einem Mord auch mit einer Portion Alltagsrassismus.    01.03.2005

Martha Marix Jones, halb Wienerin, halb Engländerin, lebt seit kurzem als selbstständige Graphikerin in Wien. Zufällig erfährt sie von angeblichen Drogengeschäften, die über die Botschaft eines afrikanischen Landes laufen sollen, zu der sie auch beruflichen Kontakt hat. Vorerst noch versucht die junge Frau selbst zu ermitteln, was Wahres dran ist an dem Verdacht; hat sie doch mit einigen Botschaftsmitarbeitern auch privat zu tun. Gleichzeitig will sie einem befreundeten Schwarzen helfen, der von einem Unbekannten in der U-Bahn verfolgt und erpreßt wird.

Kommissar Simon Jeschek, ihr Freund, soll vorerst nichts von den eigenmächtigen Ermittlungen rund um die Drogendeals erfahren, wird aber notgedrungen in die Sache involviert nachdem die Sekretärin der Botschaft ermordet aufgefunden wird. Damit beginnt die Kripo offizielle Ermittlungen, bei denen Jones eifrig Ezzes gibt. Denn sie ist mehr als geschockt davon, wie die Polizei mit Afrikanern umgeht, vom alltäglichen Rassismus einmal abgesehen. Diese Tatsache stellt dann sogar noch die Beziehung zwischen Jones und Jeschek auf eine harte Probe ...

Die aus der Schweiz stammende und in Wien lebende Autorin Brigitt Albrecht räumt in ihrem neuen Buch mit Klischees zu Afrika und Schwarzen ordentlich auf. Der zweite Fall des kriminalistischen Pärchens liest sich durchwegs flüssig und atmosphärisch dicht dank vieler Details; etwas verwirrend sind die offenbar umbenannten Straßen- und Ortsnamen, wie etwa "Mühlendorfer Straße", die doch ein wenig ablenken. Nichtsdestotrotz ist Albrecht, die neben ihrem Krimi-Schaffen auch für die Zeitschrift "Kriminalpolizei" schreibt, mit "Schwarz Weiß Schwarz" eine informative wie auch recht spannende Lektüre gelungen.

Anni Bürkl