Pentti Kirstilä - Tage ohne Ende
ØØØ
(Jäähyväiset ilman kyyneleitä)
Finnland und die Mittsommernacht sind nicht so idyllisch und mythisch, wie Reiseprospekte und Folklore glauben machen wollen: Leichenfund im Wald statt romantischer Feier! 05.04.2005
Mittsommernacht: ein großes Fest der Ausschweifungen in Finnland. Der einzelgängerische Kriminalhauptkommissar Lauri Hanhivaara will eigentlich allein und nüchtern zuhause in Tampere bleiben - doch seine Freundin Maija Takala überredet ihn, mit ihr ins Sommerhaus ihres Bruders an den See zu fahren.
Prompt stolpern die beiden bei einem romantischen nächtlichen Waldspaziergang unter der Mitternachtssonne über eine Leiche. Die Ermittlungen führen in das Nachbarhaus von Firmenchef Mitrunen, wo noch immer gefeiert wird. Die vielen Gäste sind hauptsächlich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, unter denen allerlei Unstimmigkeiten zu finden sind. Einer der Feiernden identifiziert schließlich den Toten: Es ist der Buchhalter Antero Kartano, ein richtiger Kotzbrocken. Doch der war zu dem Fest nicht eingeladen. Wer will schon mit jemandem zu tun haben, der hinter jedem Rockzipfel her ist, auch wenn es sich um die Frau eines Kollegen handelt, der Kollegen erpresst und gegen sie intrigiert? Was also hatte dieser in der Nacht dort zu suchen?
Zurück in Tampere konzentriert Kriminalhauptkommissar Lauri Hanhivaara seine Ermittlungen auf die Gesellschaft im Sommerhaus und geht dabei manchmal recht unorthodox vor. Trotz eines Teams um sich ist es letztlich Hanhivaara allein, der den Fall vielleicht etwas zu einfach löst.
Durch die große Schwemme an nordischen Krimis, ausgelöst durch Mankell & Co, suchen scheinbar Verlage händeringend nach neuem Material. Pentti Kirstiläs Roman "Tage ohne Ende" stammt zwar aus dem Jahr 1978, wurde allerdings jetzt erst ins Deutsche übersetzt. Der Autor führt mit dieser Krimi-Übersetzung als literarischer Reiseleiter in ein offenbar realistisch gezeichnetes Finnland, das ein bisschen anders, weniger idyllisch, weniger mythisch, aussehen dürfte, als Reiseprospekte vorgaukeln.
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