Print_P. N. Elrod - Vampirdetektiv Jack Fleming

Tote schlafen besser

Er ist unsterblich, er ist süchtig, er ist ein Ermittler. Vampire können es schließlich in allen Berufen zu etwas bringen - und auf diese Art stirbt das Genre garantiert nicht aus.    07.04.2003

Nach "Der Rote Tod" folgt mit P. N. Elrods "Vampirdetektiv Jack Fleming" der zweite Eintrag in die Nosferatu-Reihe des Festa-Verlags. Der im Chicago der 30er Jahre angesiedelte Genre-Bastard aus Vampir-Story und Detektivroman erzählt die Geschichte des ermordeten Journalisten Jack Fleming, der gemeinsam mit dem Privatdetektiv Charles Escott das an ihm verübte Verbrechen aufklären möchte. Daß er zum Zeitpunkt seines vermeintlichen Ablebens bereits zur Familie der Blutsauger gehörte, ist dabei entschieden von Vorteil und bringt die Unterwelt ganz schön aus dem Konzept.

Diese nette Idee regt bei der Lektüre an vielen Stellen durchaus zum Schmunzeln an, vor allem, wenn man mit den Konventionen des Genres vertraut ist. Schrullige Charaktere und liebevolle Anspielungen auf die damaligen Zustände tun ihr übriges zur Unterhaltung. Trotzdem gelingt es der Autorin weder, den Leser ernsthaft für den Plot zu interessieren, noch ein Quentchen Spannung aufzubauen. Man liest eigentlich nur weiter, um sich an den Mißgeschicken des Protagonisten beim Entdecken seiner neu erworbenen Vampirfähigkeiten zu ergötzen und ihm beim Ermitteln auf die Finger zu schauen.

Somit bietet der erste Band von Elrods "Vampirdetektiv Jack Fleming"-Reihe mit Sicherheit kurzweiliges Amüsement, aber leider auch nicht mehr. Der US-Erfolg der mittlerweile neun Teile umfassenden Revenanten-Serie läßt allerdings auf steigende Qualität der weiteren Abenteuer hoffen. Interesse wäre jedenfalls vorhanden...

Jürgen Fichtinger

P. N. Elrod - Vampirdetektiv Jack Fleming

ØØØ

(Blood List)


Festa-Verlag (Leipzig 2002)

 

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