EVOLVER Kommentare

Mulholland Drive

David Lynchs neuer Film ist stellenweise genial, aber in Summe ziemlich fad. Außerdem blättert Lynch in letzter Zeit scheinbar zuviel in Herrenmagazinen.


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der chef
(sugo, 07.01.2002 13:34)
war wirklich ein bissal fad, aber coole lesbe...!
sonst fällt im nicht mehr viel ein dem herrn lynch!

Stimmt nicht
(Martin Wolf, 21.01.2002 00:54)
Zuerst möchte ich mal anmerken, daß die Filmlänge von 152 min. nicht stimmt, sondern der Film knapp über zwei Stunden dauert. Und dann ist zur Rezension noch zu sagen, daß der Film tatsächlich seine Längen hat, daß aber das Ficken, wie es Herr Hübner immer wieder so schön nennt, überhaupt nicht im Mittelpunkt des Films steht (es gibt zwei sehr kurze und behutsame lesbische Szenen, da wird nicht wild ausgegriffen, sondern alles nur angedeutet). Außerdem übersteigert Lynch auch nicht seinen aus persönlichen Gründen gewachsenen Hollywood-Hass, sondern alles an dem Film ist surreal und phantastisch (im Sinne von übernatürlich). Die Hollywood-Produzenten agieren so wie alle anderen unnachvollziehbar und eigenartig und heben sich darin nicht sehr stark von den anderen Charakteren ab. Vielleicht sollte man hier einmal nicht versuchen, jeden Film mit einem größeren Budget automatisch zu verreissen, denn das mündet in Beliebigkeit und Unglaubwürdigkeit. Und außerdem machen coole Sätze noch lange keine gute Filmrezension.

Re: der chef
(Walter Robotka, 21.01.2002 00:55)
Na das find ich einmal wirklich einen ausgesprochen wertvollen Kommentar!

Re: Stimmt nicht
(Klaus Hübner, 21.01.2002 11:25)
Lieber Martin Wolf!

Das offizielle Presseheft zum Film "Mulholland Drive" weist die Laufzeit mit 152 Minuten aus. Ich bin natürlich nicht mit einer Stoppuhr in der Vorführung gesessen, vielleicht wurde hier geschummelt. Aber mir scheint wahrscheinlicher, daß Ihnen eine beschnittene Fassung des Films vorgesetzt wurde, wobei offenbar die Lesbenszenen gekürzt waren. Aber ich kann Ihnen versichern, daß Sie trotzdem nichts versäumt haben. Solche von Ihnen so zärtlich als "behutsam" bezeichneten Lesbenszenen bietet jede billige TV-Erotikserie.

Daß Sie den Film durch und durch "surreal und phantastisch übernatürlich" finden, liegt vielleicht daran, daß Lynch mit seinem unklaren, fragmentarischen, metaphernüberlasteten Stil bestens zu blenden versteht. Lynch wollte ursprünglich eine TV-Serie machen. Als das nix geworden ist, hat er einfach aus dem bereits gedrehten Material und einigen nachgedrehten Szenen einen Kinofilm gebastelt. Reduziert man dessen Story auf ihren simplen Erzählstrang, ist sie außerordentlich dünn und schon hundertmal in vergleichbarer Form dagewesen. Die "surrealen" Elemente und Szenen sind nicht mehr als das erste Anreißen von Subplots, die in der TV-Serie ausgebreitet und erklärt worden wären. Hier werden sie einfach offengelassen, unfertig und sinnlos. Was dann wirklich surreal ist (die "Pandoras Box"-Strecke), kommt erschütternd platt, langgezogen und klischeebeladen daher.

"Mulholland Drive" ist ein auf surreal und undurchsichtig getrimmtes Flickwerk, das cool aussieht - David Lynch hat hier die Not zur Tugend gemacht, und dabei muß man ihm erstaunliche Kreativität bezeugen. Aber das ist noch lange kein Grund, den Film als Kunst mißzuverstehen.

Lasst euch selber überzeugen!
(Sandro Blum, 01.11.2003 02:47)
Ich bin mit dem Review ebenfalls alles andere als einverstanden.

Hier nur ein paar meiner Meinungen zum Post Re:stimmt nicht

"Daß Sie den Film durch und durch "surreal und phantastisch übernatürlich" finden, liegt vielleicht daran, daß Lynch mit seinem unklaren, fragmentarischen, metaphernüberlasteten Stil bestens zu blenden versteht."

Blenden? Das klingt, als ob es das Ziel des Films sein müsste, möglichst unverzerrt Fakten zu präsentieren?!
Vielleicht rührt die Surrealität ja auch einfach daher, dass Lynch es schafft mit Bild Ton und Geschichte eine Atmosphäre zu erzeugen und in uns Emotionen wecken wie wir es am besten oder vielleicht sogar nur aus Träumen kennen. So geht es mir zumindest.

"Reduziert man dessen Story auf ihren simplen Erzählstrang,..."

Eine kleine Analogie:
Würde man die (meiner Meinung nach sehr gefühlvolle) Arie welche im Theater Silencieo gesungen wird (oder eben nicht) auch einfach auf ihre simple Akkordabfolge reduzieren, so könnte man auch zum Schluss kommen, dass das Lied an sich sehr "dünn" und harmonich gesehen äusserst wenig gehaltvoll ist...

"...schon hundertmal in vergleichbarer Form dagewesen"

Über grundlegende Themen (wie z.B Eifersucht) wird es wohl auch in Zukunft weitere Filme geben, soll es auch. Entscheidend ist sicherlich wie die Geschichte erzählt wird und davon hängt es ja dann auch ab, ob der Film zu nachdenken anregt, ob er schockiert, ob und welche Gefühle er auslöst etc.etc. (was natürlich alles auch vom Zuschauer abhängig ist!)
Was diese Punkte betrifft, finde ich "Mulholland Drive" nebst "Lost Highway" nahezu einzigartig. Aber ich lasse mich gerne von etwas anderem überzeugen und würde mir gerne ein paar dieser hundert schon dagewesen Filmen zu Gemüte führen... (?)

10 Hinweise
(Ole Svenson, 30.11.2004 12:04)
Hallo,

ich verfolge mit Spannung die Diskussion um den Film.
Auf meiner Mulholland DVD gibt es 10 Hinweise um das "Rätsel" zu lösen. Hmmm...kennt jemand diese Lösung?
Gibt es von Lynch eine Musterlösung?

Mfg Ole Svenson










Etwas voreilig
(Korinther, 24.12.2004 03:38)
Nun ist es ja nicht abzustreiten, dass der Film eine "tiviale" Handlung besitzt, für den Fall, dass man alle Einzelszenen in chronologischer Reihenfolge und Traum / Realität getrennt aufgelistet hätte.
Auf der anderen Seite gehört aber gerade dieses Arrangement der Handlungsstränge mit zum Film und daher auch zu dem zurecht genannten "künstlerischen" Eindruck.
So wird man ja auch nicht eine Beethoven-Symphonie als trivial darstellen, nur weil die darin benutzten Noten in anderer Reihenfolge ein Britney Spears-Lied ergeben.

Auch die Idee, dass hier Hollywoodkritik eine Intention darstellt, ist fehlinterpretiert worden. Es geht viel mehr um Eifersucht metaphorisch ausgedrückt in der (im Traum) bevorzugten Schauspielerin.

Gruß,Korinther

PS: Kleine Anmerkung: Die "üppige" Femma fatale kommt keineswegs vom Unfallort durch die "Büsche" zum Mulholland Drive, da genau hier ja der Unfall passiert ist. Immer wieder stutze ich über Rezensionen, die anscheinend nur vom Hören-Sagen entstanden sind...

idioten!
(eva, 19.01.2005 12:14)
Klaus, Sie sind ein Vollidiot! Wenn Sie einen Film nicht verstehen, unterlassen Sie es bitte in Zukunft, eine Rezension über diesen zu schreiben. Ersteinmal sollten sie sich in Sachen "Filmverständnis" weiterbilden, eh sie geniale Werke wie "Mullholland Drive" fataler Weise mit niveaulosen Vox-Erotikthrillern gleichsetzen.
...und überhaupt: was seid denn ihr alle für luschen?? lasst doch mal eure "gehobene sprache". deppen wie ihr KÖNNEN diesen film garnicht verstehen. gute besserung!