The Long Voyage Home
USA 1940
105 Min.
OF
Regie: John Ford
Darsteller: Thomas Mitchell, John Wayne, Ian Hunter u. a.
25. 10., 19 Uhr, Filmmuseum
Die etwas spröde John-Ford-Retrospektive richtet sich in erster Linie an Hardcore-Cineasten. Beim Selbstversuch gab es allerdings eine kleine positive Überraschung ... 22.10.2004
Nicht von ungefähr hielt Filmmuseum-Direktor Alexander Horvath bei der diesjährigen Pressekonferenz ein gefühlvolles Plädoyer für die gezeigte John-Ford-Selektion und bat den potentiellen Besucher um unvoreingenommene Rezeption. Letztere ist angesichts des zweifelhaften Outputs von Ford eher schwierig. Doch jenseits langatmiger, patriotischer Western-Idyllen verbirgt sich Überraschendes und Unerwartetes.
Der Film "The Long Voyage Home" von 1940 punktet schon damit, daß er auf einem Frachtschiff auf hoher See spielt - und damit im Gegensatz zur weiten Prärie auf beschränktem Raum. Die Handlung folgt insgesamt vier Stücken des irischen Schriftstellers Eugene O´Neill und erzählt abwechselnd die Lebensdramen einzelner Besatzungsmitglieder. Das Besondere daran ist, daß alles sehr komprimiert wirkt. Die Charaktere agieren physisch, theaterhaft und sind gleichzeitig knapp umrissene Archetypen. Verstärkt wird die teils klaustrophobische Atmosphäre durch eine hyperexpressive, um hohe Kunst bemühte Schwarzweißkamera. Hier übte Kameramann Gregg Toland offensichtlich für den ungleich berühmteren "Citizen Kane", der im Jahr darauf entstand.
Dicht an dicht folgen die persönlichen dramatischen Ereignisse aufeinander, mit der Botschaft, daß man seinem Schicksal gar nicht oder nur mit sehr viel Mühe entrinnen kann. Verschärft wird die Ausweglosigkeit noch durch den tobenden Weltkrieg, dessen Ausläufer langsam und bedrohlich in alle Lebensbereiche der Mannschaft einzudringen drohen. Es fällt aber auf, wie explizit dies der Film verhandelt. Insgesamt ist er sicher kein Meilenstein, aber ein visuell ganz interessantes, etwas verschrobenes Kleinod, vor allem für Freunde des 40er-Jahre-Kinos.
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