Stories_evoPod - August 2005

evoPod August 2005

Man kann seinen iPod ja mit allem Möglichen vollspielen - doch das ist nicht Sinn der Sache. Deshalb präsentiert der EVOLVER im Vierwochentakt je zehn Tracks fürs Handgepäck.    08.08.2005

 

Christoph Prenner

Death From Above 1979 - Black History Month (Alan Braxe & Fred Falke Remix)

von der 7"-Single: Black History Month


Von Death From Above 1979s wirklich unverschämt nach vorne rockendem Trommel-und-Bass-Punk-Rock-Meisterwerk "You´re A Woman I´m A Machine" haben wir Ihnen ja schon genug vorgeschwärmt. Daß die beiden kanadischen Krachmacher aber auch ungewohnt umgänglich, ja nachgerade funky können, beweist dieser Remix von "Black History Month", angefertigt von den bewährten Discotizern Braxe & Falke. Das Ganze ist leider nur als limitierte UK-7" erschienen. Läßt sich aber sicher auch anderweitig besorgen. Sie wissen schon ...

 

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Chikinki - Like It Or Leave It

aus dem Album: "Lick Your Ticket"


Wie so oft dieser Tage erscheint ein im Vereinten Königreich wohlwollend rezipiertes Album hierzulande mit erheblicher - in diesem Fall fast einjähriger - Verspätung. Dabei hätte man den experimentierfreudigen Electro-Krautrock-Wahnsinn von Chikinki durchaus gern schon früher kennengelernt. Wenn auch der Rest von "Lick Your Ticket" nicht ganz das hohe Niveau des genialischen "Like It Or Leave It" halten kann, verspricht diese Band für die Zukunft einiges. Eine ernsthafte Konkurrenz für The Cooper Temple Clause zum Beispiel.

 

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Art Brut - Rusted Guns of Milan

aus dem Album: "Bang Bang Rock & Roll"


"I know I can, I know I can/It doesn´t mean that I don´t love you/One more try with me above you/It´s got nothing to do with anything I had to drink/It´s more to do with the way I think."

So lustig kann Impotenz sein. Es gibt aber noch mehr gute Nachrichten: Die anderen elf Debütalbum-Songs dieser verstrahlten britischen Art-School-Punk-Haudraufs sind nicht weniger schelmisch, eingängig, phantastisch. In diesem Sinne: "Dye your hair black, never look back!"

 

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Nine Inch Nails - The Hand That Feeds (DFA Remix)

von der 12"-Single: The Hand That Feeds


Das muß man dem Trent schon lassen: er traut sich was. Läßt sich der Proto-Misanthrop doch wirklich von den Proto-Hipster-Produzenten von DFA remixen. Und so haben die Herren Goldsworthy und Murphy die Reznorsche Nabelschau doch tatsächlich zur einem arschwackeltauglichen Disco-Funk-Stampfer umgebaut, der sich irgendwie auch als LCD-Soundsystem-B-Seite gut gemacht hätte. Gibt´s nicht gibt´s nicht.

 

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Shir Khan - Favela-Space-Voodoo-Deathdisco-Kicks

aus dem Album: -


Kein Track im engeren Sinn. Vielmehr eine weitere grenzüberschreitende Bastard-Pop-Mix-Glanztat des berüchtigten Berliner Mischmeisters. Der Titel ist wohl selbsterklärend (oder auch nicht). Inkl. Soulwax, M.I.A., Diplo, Christopher Just, The Faint ... File-Größe: ca. 62 MB (ca. 66 Minuten Laufzeit).

 

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Editors - Blood

aus dem Album: "The Back Room"


Die Interpol-Vergleiche werden die Birminghamer Düster-New-Waver von den Editors wohl so schnell nicht ablegen. Als ob je wer behauptet hätte, die Joy-Division- und Bauhaus-Nachlaßverwaltung wäre eine exklusive Angelegenheit ... Wie auch immer: Mit Songs von so erlesener Güte wie "Blood" legen die Editors die Latte für ihre New Yorker Kollegen schon einmal sehr hoch.

 

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Hard-Fi - Unnecessary Trouble

aus dem Album: "Stars Of CCTV"


Hard-Fis "Stars OF CCTV" ist unbestritten DAS Album des Sommers. Dementsprechend gehört natürlich auch jeder einzelne Song im portablen Audioabspielgerät gehört. Als besonderer Grower erweist sich aber "Unnecessary Trouble" - übrigens nicht der einzige Song, der frappant an The Clash zu ihren besten Zeiten gemahnt. Warum Hard-Fi nun wirklich so großartig sind, erfahren Sie in Kürze auf diesen Seiten.

 

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Kano - Ghetto Kid

aus dem Album: "Home Sweet Home" (UK-Import)


Könnte bei der Veröffentlichungspolitik der Plattenfirmen durchaus sein, daß dieses Album erst nächstes Jahr bei uns erscheint. In Großbritannien liegt dem 20jährigen Rap-Wunderkind jedenfalls schon jetzt die versammelte Musikpresse zu Füßen und feiert ihn als Bindeglied zwischen Dizzee Rascal und Mike "The Streets" Skinner (der auch einen Feature-Auftritt auf "Home Sweet Home" hat). Wie diese beiden klingt auch Kano einen ganzen Zacken authentischer und roher als die selbsternannten Gangsta-Rapper aus den Staaten. Grime, the next generation.

 

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Missy Elliott - Bad Man (feat. Vybz Cartel & M.I.A.)

aus dem Album: "The Cookbook"


Zugegeben: So richtig zünden mochte das neue, mittlerweile sechste Missy-Elliott-Album bislang noch nicht. Ob´s daran liegt, daß Stamm-Producer Timbaland nur noch punktuell zu hören ist, oder ob generell die Luft etwas draußen ist? Wir wissen es (noch) nicht. Und begnügen uns einstweilen mit den paar gelungenen Tracks von "The Cookbook": "Bad Man" - eine Kollaboration mit zwei der aufsteigenden Dancehall-und-mehr-Bastler, dem Vybz Cartel und everybody´s darling M.I.A.

 

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Ghinzu - Blow

aus dem Album: "Blow"


Es ist schon ein Mysterium: der Fundus großartiger Bands aus Belgien ist schier unerschöpflich. Um die Wartezeit auf das nächstes Monat erscheinende und wahrhaft großartige neue dEUS-Album "Pocket Revolution" zu verkürzen, empfehlen wir "Blow", den Opener des gleichnamigen zweiten Albums der Brüsseler Band Ghinzu. Näher an dEUS dran kann ein Song nämlich kaum sein.

 

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