Kolumnen_Der Misanthrop: Misanthropen

Misanthropen

Besonders im Sommer, wenn alle in fröhlicher Cocktail-Laune sind, stören Menschenhasser. Dauernd meckern sie und wissen alles besser. Wenn man da nicht tolerant wäre ...    16.08.2004

Es soll ja Zeitgenossen geben, die sich über jeden Mist aufregen. Sie sind intolerant, hassen ihre Mitmenschen und im Grunde vor allem sich selbst. Die Rede ist von Misanthropen. Arthur Schopenhauer war so einer. Seine philosophischen Ausführungen sind das Ergebnis eines fundamentalistischen Chauvinismus und Menschenhasses. Molière widmete solchen Leuten ein eigenes Stück. Es handelt sich um genau jene Typen, die aus lauter Bosheit ihr gesamtes Vermögen dem örtlichen Tierheim oder einem Zoo spenden.

Misanthropen beobachten alles und jeden; sie suchen ständig nach einem Anlaß, sich aufzuregen. Sie wollen einem das eigene Leben diktieren und ihre faschistoiden Verhaltensnormen durchsetzen. Sie sind Kolumnisten und Wortführer, merken aber die ganze Zeit nicht, daß ihre Meinung belächelt wird. Wenn das Wetter schön ist, freuen sie sich nicht über die Sonne, sondern lästern über Sandalen. Am schlimmsten aber sind ihre perfiden Verschwörungstheorien: Nur weil sie über jedes Verhalten und jede Lebenslage etwas Negatives zu vermelden haben, sollen sich ihre Anschauungsobjekte gleich schuldig fühlen. Schreibt einer dem Chef eine Karte zum 60. Geburtstag, wird er umgehend als hinterfotziger Betrüger denunziert. Erlaubt sich gar jemand, die Exfreundin eines Misanthropen an einem schwülen Sommertag auf ein Glas Wein einzuladen, ist er ein notgeiles Schwein, das sich Liebe erkaufen will.

Sie finden diese Beispiele immer noch zu abstrakt?

Na gut - dann denken Sie bitte einmal kurz an ihre schönste Stunde, den größten Erfolg, das Beste, was Ihnen je im Leben widerfahren ist. Erinnern Sie sich gut daran? Und jetzt berichten Sie einem Misanthropen davon. Er wird aufmerksam und mit starrer Miene zuhören, um Ihnen anschließend die Nichtigkeit Ihres größten Augenblicks zu erläutern und Ihnen zu empfehlen, das bloß nie wieder jemandem zu erzählen. Misanthropen wollen Macht, wollen alleine sein in dieser Macht. Sie wollen nicht beliebt und geachtet sein, sondern gefürchtet. Sie sind Rohrstock und elektrischer Stuhl, während die anderen als Resozialisierer daherkommen. Misanthropen suchen sich Ausnahmen, nach denen sie ihre Regeln bilden.

Kurzum: Solche Menschenhasser können das Leben wirklich zu einer Plage machen. Der Ex-Misanthrop weiß das, seit er die Seiten gewechselt hat. Er hat übrigens alle Leser lieb.

 

Es grüßt von Herzen, Ihr Philanthrop

Benny Denes

Kommentare_

friedhawser - 02.02.2008 : 19.14
Sehr schön geschrieben, meine Meinung!
blabla - 18.07.2008 : 16.12
nun ja hat ja NICHTS mit einem misanthropen zu tun
Hans - 23.02.2009 : 10.25
Dieser Text ist: einfach falsch, oberflächlich, publizistisch, verallgemeinernd, vorurteilend und wer ihn geschreiben hat, hat keine Ahnung von was er da schreibt - ein weiters Beispiel an dem jeder Misanthrop erkennt, wie recht er doch mit seiner Meinung über die Menschen hat ;-)
Wer wissen will, was ein Misanthrop wirklich denkt, sollte hier mal gucken:http://www.vx-online.de/index.php?menu=4&ID=66738821 .
Johnny Digitalis - 23.02.2009 : 11.40
Manchmal frage ich mich, ob die Kommentatoren begreifen, daß dies der letzte Teil einer Kolumnen-Reihe war. Vielleicht sollte man mal am Anfang beginnen ...
koko - 07.11.2011 : 16.59
gehts noch inkompetenter?

Kolumnen
1000 Zeichen: Event-Manager

Event-Manager

Herr Denes erklärt auf einem Bierdeckel die Welt. Diesmal: moderne Job-Profile mit alten Allüren.  

Kolumnen
1000 Zeichen: Mia sind Helden - im Juli

Mia sind Helden - im Juli

Herr Denes erklärt auf einem Bierdeckel die Welt. Diesmal: der Erfolg deutschsprachigen Pop-Rocks.  

Kolumnen
1000 Zeichen: Die wichtigste Erfindung der letzten 2000 Jahre

Die wichtigste Erfindung der letzten 2000 Jahre

Herr Denes erklärt auf einem Bierdeckel die Welt. Diesmal: Wie Exkremente die Globalisierung stoppen können.  

Kolumnen
1000 Zeichen: Machismo mißverstanden

Machismo mißverstanden

Herr Denes erklärt auf einem Bierdeckel die Welt. Diesmal: die Absurdität von Espresso-Kapseln.  

Kolumnen
1000 Zeichen: Nach dem Lesen: intellektuell

Nach dem Lesen: intellektuell

Herr Denes erklärt auf einem Bierdeckel die Welt. Diesmal: der Unterschied zwischen intelligent und intellektuell.  

Kolumnen
1000 Zeichen: Bekleidungsnullpunkt

Bekleidungsnullpunkt

Herr Denes erklärt auf einem Bierdeckel die Welt. Diesmal: Warum die Leute bald nackt herumlaufen werden.