Adam Green - Sixes & Sevens
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Beggars Group/Indigo (USA 2008)
Die magische 15 - also die Zahl von Songs, die Adam Green normalerweise auf eine Platte pressen läßt - ist passé. Dieses Mal liefert er nämlich gleich 20 seiner überaus hübschen Miniaturen. In der Kürze liegt bekanntlich die Würze. Erstaunlich ist, wie es dem New Yorker immer wieder gelingt, sich durch die unterschiedlichsten Stile zu hangeln. Wobei "hangeln" das falsche Wort ist: Green ist so charmant, daß es einfach Spaß macht, ihm beim Stibitzen zuzuschauen. Der dreiste Typ darf alles, auch fremden Frauen unter den Rock schauen und seine schmutzigen Phantasien vor den Damen ausbreiten - die freuen sich sogar noch.
Zu Recht, da "Sixes & Sevens" fast so hinreißend ist wie "Friend Of Mine", also auf einer Stufe mit dem Hype-Album "Gemstones" liegt. Neu ist, daß jetzt ein Gospel-Chor mitsingt, was dann doch ein wenig an den späten Leonard Cohen erinnert. Eine gute Referenz. Es swingt, etwa beim zweiten Track "Tropical Island"; Nick Cave, Lou Reed und sogar D-I-S-C-O klingen an. Dazu gibt´s Panflöte, Posaune und Maultrommel, was sich aber viel obskurer anhört, als es in Wirklichkeit ist. Das fünfte Solowerk des einstigen Moldy-Peaches-Kopfes ist zwar eine intelligente, beredte, trotzdem aber eindeutig eine Pop-Platte.
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