Rykarda Parasol - Our Hearts First Meet
ØØØØ
Glitterhouse/Indigo (USA 2007)
Schon erstaunlich: Die Amerikanerin Rykarda Parasol ist die weibliche Inkarnation des jungen Cave. Sie erstaunt mit einer atmosphärisch dichten, nach gruftigem Blues tönenden, musikalischen Düsterwelt, die irgendwo zwischen Nicks "The Moon Is In The Gutter" und "She Fell Away" liegt. Sehr moll-ig, sehr schön - und ein wenig PJ Harvey (in "Candy Gold" und "Lullaby For Blacktail") klingt auch mit.
Wer sich Parasol nennt, was irgendwie nach Insektenvertilger oder giftigem Kampfstern klingt (oder nach Schwammerl, Anm. d. Chefred.), und Tochter eines Holocaust-Überlebenden ist, schreibt zwangsläufig Geschichten, die nicht von glücklichen Kühen auf weltfernen Weiden handeln. Stattdessen gibt es auf "Our Hearts" düstere Prophezeiungen und Beschreibungen von meist persönlichen Untergängen. "How Does A Woman Fall", "Lonesome Place" oder "Good Sick" heißen diese Marksteine auf dem highway to hell. Dieser aber ist mit Melodien gepflastert, die den Melancholiker auch dann noch ergreifen, wenn er weiß, wohin die Reise unweigerlich gehen muß.
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