Lucas Bahl - Abseits
ØØØØ
(Foto: © Christiane Richter)
ars vivendi (Cadolzburg 2008)
Der Buchtitel legt die Vermutung nahe, man habe es hier mit einem literarischen Nachzügler der - nicht allerorten geteilten - Fußballbegeisterung des Jahres 2008 zu tun. Doch das Spiel ums runde Leder stellt nur den Rahmen für eine Politverschwörung erschreckenden Ausmaßes dar. 11.02.2009
München steht unter Spannung. In der bayrischen Metropole sollen in wenigen Tagen drei wichtige Heimspiele über die Bühne gehen. Das bedeutet nicht nur Aufregung für die Fußball-Fans, sondern auch für die Sicherheitsexpertin Ilona Hall, die Hinweisen auf einen möglichen Anschlag im Stadion nachgehen und dabei einen kühlen Kopf bewahren muß. Ein rechtsradikales Computerspiel ist nur der Anfang einer Reihe von Puzzleteilen, die ein erschreckendes Bild ergeben. Die Fadenzieher hinter den terroristischen Plänen bewegen sich nämlich in einflußreichen rechtsextremen Kreisen.
Doch in welchem Zusammenhang damit stehen die Tagebucheintragungen des mysteriösen Soldaten Moritz Sterner, der im Ersten Weltkrieg mit seinem Luftschiff über England abstürzte? Und was hat der undurchsichtige Martin Sterner mit der Neonazi-Szene zu tun? Die Hintergründe des geplanten Anschlags sind offenbar in der "guten alten Zeit" zu suchen. Ilona hat alle Hände voll zu tun, um das geplante Verbrechen und einen Anschlag mit High-Tech-Waffen zu verhindern. Der spannende Plot gipfelt schließlich im blutigen Showdown in einer Kläranlage, bei dem Ilona nicht nur gegen zu allem entschlossene Fanatiker, sondern im Grunde gegen die Last der Geschichte selbst antreten muß.
Lucas Bahl verknüpft in seinem nervenaufreibenden Kriminalroman geschickt Vergangenheit und Gegenwart und spannt so einen Bogen über beinahe ein Jahrhundert Geschichte. Mit Hilfe seiner beiden Charaktere Moritz und Martin Sterner schlägt der Autor die Brücke zwischen dem aufkeimenden Nationalsozialismus damals und dessen Gesinnungs-Revival heute. Der Roman verblüfft nicht nur durch zahlreiche überraschende Wendungen, sondern vor allem durch die im Text durchschimmernden, hervorragend detailgetreuen Recherchen des Autors.
Was bei vielen ähnlich gelagerten, vergangenheitsbewältigenden Sujets diverser Berufsbetroffenheits-Schreiber zumeist gerade einmal ein halbherziges "Gut gemeint!" der Leserschaft lukrieren darf, schafft es hier, tatsächlich zu fesseln und im Zuge dessen die eine oder andere Nachhilfestunde in Sachen immer noch von manchen tabuisierter Zeitgeschichte anzubieten - ob man Fußball nun mag oder nicht.
Lucas Bahl - Abseits
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(Foto: © Christiane Richter)
ars vivendi (Cadolzburg 2008)
Der Buchtitel legt die Vermutung nahe, man habe es hier mit einem literarischen Nachzügler der - nicht allerorten geteilten - Fußballbegeisterung des Jahres 2008 zu tun. Doch das Spiel ums runde Leder stellt nur den Rahmen für eine Politverschwörung erschreckenden Ausmaßes dar.
Nach seinem gefeierten Debüt mit "Der Metzger muß nachsitzen" im vergangenen Jahr veröffentlichte der österreichische Autor und Musiker Thomas Raab heuer den zweiten Teil seiner Krimireihe rund um den herrlich sympathischen Restaurator Willibald Adrian Metzger, der neben antiken Möbelstücken auch das eine oder andere gute Glaserl Wein zu schätzen weiß.
Vor knapp einem Jahr demonstrierte der Folk-Sänger beim Donaufestival, daß Stimme und Akustikgitarre immer noch ausreichen können, um ein Publikum zu begeistern. Daß er nicht nur live beeindruckend ist, beweist sein (immer noch) aktuelles Album.
Der Erlanger Radiomoderator Ernst Pier steht plötzlich ganz anderen Problemen als Witzeleien über seinen Namen gegenüber: Zuerst stolpert er über eine Leiche, dann über ein ganzes Massengrab. Da ist definitiv etwas faul ...
Als Topmodel verdiente sie Millionen. Seit ihrem Rückzug aus der Modewelt Ende der Neunziger versucht sich Carla Bruni auch als Musikerin - und ist dabei nicht weniger sexy als im Bikini auf dem Laufsteg.
Für Restaurator Willibald Adrian Metzger erfüllt sich, wovon mancher in seiner Jugend geträumt hat: Weinselig stolpert er über die Leiche des einstigen Klassenlehrers und -Tyrannen. Ähnlich ungeschickt, aber nicht erfolglos läßt sich auch die Ermittlung an.
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