Kino_Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Goodbye, Richard!

Sie müssen Harry Potter nicht gelesen oder gesehen haben, um die Teenager von heute - wenigstens die paar, die noch lesen können - zu begreifen. Aber es hilft. Und macht auch ein bißchen Spaß.    14.11.2002

Es geht also wieder los: Um dem vorweihnachtlichen "Herr der Ringe"-Spektakel und der dazugehörigen Merchandising-Welle nicht in die Quere zu kommen, wird der zweite Teil der "Harry Potter"-Saga bereits Mitte November gestartet, damit die Geschenke gestaffelt werden können. Wer den ersten Teil schon mochte und auch die Bücher von Frau Rowling schätzt, wird vom Besuch in der Schreckenskammer ohnehin begeistert sein. Aber auch die Nicht-Hardcore-Fans könnten beim Sequel ein paar angenehme Überraschungen erleben. Sicher, das überlange Werk ist ein purer Event-Film, noch dazu einer für Kinder - aber immerhin mußte Regisseur Chris Columbus hier keine Zeit mehr mit der Einführung der Figuren verschwenden, sondern kann bereits wenige Minuten nach Filmstart loslegen. Fliegende Autos, digitale Monster und Hauselfen, merkwürdige neue Zauberlehrer in Hogwarts und atemberaubende Qidditch-Matches befriedigen das überreizte Auge; die jugendlichen Darsteller haben erfreulicherweise einiges dazugelernt; die Handlung (Schüler werden versteinert, und fast alle in der Zauberakademie halten Harry für den Schuldigen) flutscht munter und witzig dahin. Alles ist gut. Mit einer Ausnahme: Der große Richard Harris wird leider nie mehr den weisen Professor Dumbledore spielen. Erweisen wir ihm wenigstens die Ehre, ihn in seiner letzten Rolle zu bewundern.

Peter Hiess

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

ØØØØ

(Harry Potter and the Chamber of Secrets)


USA 2002

161 Min.

dt. Fassung und engl. OF

Regie: Chris Columbus

Darsteller: Daniel Radcliffe, Kenneth Branagh, Richard Harris u. a.

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