Kino_Kino-News KW 11/2004

Männer- & Frauensorgen

We proudly present: Frauen hintern Gittern und beim Autofahren, Männer im Dschungel und unter Floridas Sonne. Probleme haben sie alle.    11.03.2004

 

Christoph Prenner

Gothika


USA 2003

95 Min.

Regie: Mathieu Kassovitz

Darsteller: Halle Berry, Robert Downey Jr., Penélope Cruz u. a.

 

In einer spontan durchgeführten und wenig repräsentativen Initiativbefragung der EVOLVER-Marktforschung fanden vier von fünf Interviewten den Trailer zu "Gothika" vielversprechend, den Film demnach sehenswert. Ha! Erwischt! Glasklarer Fall von Manipulation und Trailer-Gedächtniswäsche!

Denn frustriert werden die vier Geblendeten bald feststellen, daß die Geschichte der nach einem Unfall und damit verbundenen Amnesie sich wegen Mordverdachts auf der anderen Seite der Frauengefängnis-Gitterstäbe wiederfindenden Häfenpsychologin (Halle Berry) nicht viel mehr ist als geschickt eingesetzte Dauerdüsteratmosphäre, die sich aber schlußendlich in völliger Inplausibilität auflöst. "Logic is overrated", meint Halle knapp vor Ende. Besser könnte man das US-Debüt des an sich talentierten Franzosen Mathieu Kassovitz ("Haß") nicht zusammenfassen. Trailer anschauen (siehe Link) reicht hier völlig. Alles andere wäre (trotz Robert Downey Jr.) Zeit- und Geldverschwendung. Ganz besonders an verschneiten Märztagen.

Links:

Out of Time - Sein Gegner ist die Zeit

(Out of Time)


USA 2003

107 Min.

Regie: Carl Franklin

Darsteller: Denzel Washington, Eva Mendes, Sanaa Lathan u. a.

 

Denzel Washington läuft die Zeit davon. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Kino-Besprechung.

Links:

Welcome To The Jungle

(The Rundown)


USA 2003

104 Min.

Regie: Peter Berg

Mit: Dwayne "The Rock" Johnson, Seann William Scott, Christopher Walken u. a.

 

Seltsam, aber so steht es geschrieben: ein Drehbuch, das so circa jedes strunzdumme B-Actionmovie-Klischee vorsätzlich bedient, ein grauenhaft ins Englische eingedeutschter Filmtitel, ein Wrestler (!) als Held, "Stifler" als dauerplappernder Sidekick und Christopher Walken (mal was Neues) als ultraarger Bösewicht. Und trotzdem muß man hier nicht gleich kotzen. Was zum einen an der herrlich augenzwinkernden Regiearbeit Peter Bergs (der unter anderem das phantastische "Very Bad Things" zu verantworten hat) liegt, zum anderen aber auch an dem Mann, den sie den Felsen nennen. Denn dieser empfiehlt sich hier tatsächlich - wie vielfach kolportiert - als legitimer Arnie- (der auch einen Cameo-Auftritt hat) und zum Glück so ganz und gar nicht als Hulk-Hogan-Nachfolger. Kann man anschauen, wenn am kalten Kinomontag grad nix Besseres ansteht.

Links:

Ten


Frankreich/Iran 2002

94 Min.

Regie: Abbas Kiarostami

Darsteller: Mania Akbari, Amin Maher, Mandana Sharbaf u. a.

 

Gewohnt Subtil-Systemkritisches des iranischen Feuilleton-Darlings Abbas Kiarostami ("Der Geschmack der Kirsche"). Durch zehn Episoden in Form von mit zwei fix montierten Handkameras eingefangenen Autofahrten einer jungen teheranischen Frau entspinnt sich aus deren Gesprächen mit Sohn, Schwester, Bekannten und Unbekannten ein intimes (und zeitweise auch sprödes) Abbild des iranischen Alltagslebens. Wohltuend unspektakuläre und unspekulative Kost, gerade richtig für dieses Wetter.

Links:

Kommentare_

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