Kino_Kino-News KW 37/2004

Samurais, Silikon & Simulationen

Ein Dorf in Angst, ein Blinder mit Schwert, ein kleiner Geist im falschen Körper, ein Familienunglück in den Bergen, ein Alarm mit Party und ein Cameron unter Wasser: neu im Kino.    10.09.2004

 

Christoph Prenner

The Village - Das Dorf

(The Village)


USA 2004

108 Min.

Regie: M. Night Shyamalan

Darsteller: Bryce Dallas Howard, Joaquin Phoenix, William Hurt u. a.

 

Gelbkäppchen steht im Walde. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.

 

Links:

Zatôichi - Der blinde Samurai

(Zatôichi)


Japan 2003

115 Min.

Regie: Takeshi Kitano

Darsteller: Takeshi Kitano, Takenori Asano, Yui Natsukawa

 

Schwerter am Broadway. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.

 

Links:

30 über Nacht

(13 Going On 30)


USA 2004

108 Min.

Regie: Gary Winick

Darsteller: Jennifer Garner, Mark Ruffalo, Judy Greer u. a.

 

Es reicht. Aber echt. Der Rezensent Ihres Vertrauens möchte über so etwas, also die geschätzt 27. Teenie-Girl-Komödie in den vergangenen beiden Monaten, NICHTS mehr schreiben.

Ist aber doch Profi genug, um an dieser Stelle den Kritiker-Automatik-Modus anzustellen: "30 über Nacht", Jennifer "Sydney Bristow" Garners Versuch, nun auch als Komödiendarstellerin zu reüssieren, bedient sich des gerade wieder aktuellen Themas des Körpertauschens, indem er einer Dreizehnjährigen dank "magischen Staubs" die Möglichkeit eröffnet, in ihren Körper (leider nicht Verstand) als 30jährige zu schlüpfen. Komplikationen bleiben da klarerweise nicht aus ... Und am Ende haben wieder alle was gelernt fürs Leben und zeigen wahlweise wieder mehr Verständnis für das Alter bzw. die Jugend. Topfen mit Himbeerkracherlgeschmack.

 

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Partyalarm - Finger weg von meiner Tochter

(My Boss´s Daughter)


USA 2003

86 Min.

Regie: David Zucker

Darsteller: Ashton Kutcher, Tara Reid, Terence Stamp u. a.

 

So ist das: Da wollte Ashton Kutcher mit dem kürzlich angelaufenen "Butterfly Effect" eben noch ernsthaft einen auf erwachsen gewordenen Schauspieler machen (ha!) und landet nun doch wieder mit einer (zugegeben etwas älteren) Blödelklamotte im Kino. "Partyalarm" als Titel sagt eigentlich auch schon alles, und so soll auf die komplett hirnverbrannte Housesitting-Story auch gar nicht näher eingegangen werden. Wie tief allerdings der ehemalige ZAZ-Slapstick-Zampano David Zucker ("Top Secret", "Die nackte Kanone") gesunken ist, darüber gibt dieser pointenschwache Mist rechtschaffen Auskunft. Bleibt als "Highlight" ein Wet-T-Shirt-Auftritt von Carmen Electra zu verbuchen. Und das sagt eigentlich alles.

 

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Hierankl


D 2003

93 Min.

Regie: Hans Steinbichler

Darsteller: Johanna Wokalek, Barbara Sukowa, Josef Bierbichler u. a.

 

Hierankl, das ist ein abgeschiedenes Gehöft somewhere in Südbayern. In eben jenes kehrt die damals im Unfrieden geschiedene Lene (Johanna Wokalek) nach fünf Jahren zum sechzigsten Geburtstag ihres Vater (wie immer großartig: der Bierbichler Sepp) zurück. Als sie sich dort in einen ehemaligen Studienfreund ihrer Eltern verliebt, ist das nur der erste Schritt hin zur Tragödie. Prächtig gefilmter und 1A-besetzter Bastard aus Familiendrama und Heimatfilm, dieses Spielfilmdebüt von Hans Steinbichler.

 

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Die Geister der Titanic 3D

(Ghosts of the Abyss)


USA 2003

45 Min.

Regie: James Cameron

 

Kino am Meeresgrund. Lesen Sie dazu die ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.

 

Links:

Wikinger 2D

(Vikings)


USA 2004

42 Min.

Regie: Marc Fafard

 

"Es gibt wenige Völker, die uns so faszinieren wie die Wikinger, aber trotzdem ist es eine Kultur, über die es nach wie vor unzählige Mißverständnisse und Fehlinformationen gibt", sagt Regisseur Marc Fafard - und mit seiner im IMAX-Überformat gehaltenen Dokumentation will er "Aufklärungsarbeit" leisten. Genaugenommen ist "Wikinger 2D" aber kein Kinofilm, sondern eine auf IMAX zugeschnittene Multimedia-Präsentation. Dementsprechend intensiv verwendet Regisseur Fafard animierte Computergraphiken, Text sowie Bild-im-Bild-Effekte, um die Raubzüge der Wikinger plastisch zu illustrieren. Herausgekommen ist eine recht kurzweilige Dokumentation, die zwar mit einigen Mißverständnissen aufräumt (so hatten Wikinger beispielsweise keine Hörner an ihren Helmen), mit ihren wunderschönen Landschaftsaufnahmen oft aber auch sehr unblutig vom Kern des Themas ablenkt.

(Chris Haderer)

 

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Kommentare_

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