Kino_Riders

Eine Überdosis Hektik

Es gibt Filme, bei denen man von vornherein weiß, daß sie spurlos im Müllhaufen der Hollywood-Geschichte versinken werden. Von diesem Trendsport-Krimi-Unfug können Sie sich auch gleich verabschieden.    19.09.2002

Sie halten Stephen Dorff für einen begabten Schauspieler? Sie sehen Natasha Henstridge gern auf der Leinwand, auch wenn das Ex-Model in Superflops wie "Species 2" und "Ghosts of Mars" mitoutriert hat? Na, das ist ja schon einmal ein guter Anfang. Wenn Sie noch dazu einer jener Menschen sind, die ein Herz für Freeclimbing, Skate/Snowboarding und Arschwackling haben, dann ist "Riders" hundertprozentig der richtige Film für Sie. Sie werden fröhlich ins Kino hineinströmen, fast 90 Minuten lang ihre ohnehin meist überbeanspruchten Zellen schonen und dann noch besser gelaunt den Saal wieder verlassen. So ein Glück!
Sollten Sie aber einfach nur gutgemachte Action-Streifen ohne Sinn und Verstand lieben (Marke: "The Fast and the Furious"), dann könnten Sie "Riders" auch eine Chance geben. Immerhin zeichnet sich die Hochgeschwindigkeits-Story von den Trendsport-Bankräubern, die möglichst spektakuläre Coups inszenieren, um sich einmal (wahrscheinlich mit gebrochener Wirbelsäule) zur Ruhe setzen zu können, dadurch aus, daß sie sich selbst nicht ganz ernst nimmt. Und in diesem Fall ist ja gegen den Konsum einer derartigen Überdosis Bubblegum wirklich nichts einzuwenden...
Jetzt ganz ehrlich: Zu welcher Gruppe gehören Sie?

Peter Hiess

Riders

ØØØ


GB/F/Kan. 2002

87 Min.
dt. Fassung und engl. OF
Regie: Gérard Pirès
Darsteller: Stephen Dorff, Natasha Henstridge, Bruce Payne u. a.
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