Kolumnen_Keine Panik #27: Es ist nur ...

Eitrige Wurzelentzündung

"Mami, Mami, er hat überhaupt nicht gebohrt!" Viele von uns erinnern sich aus ihrer Kindheit noch an diesen verlogenen Werbespruch - und an die grausame Wahrheit im Foltersessel des Zahnarzts. Die EVOLVER-Privatordination weist trotzdem darauf hin, was Ihnen da wieder einmal bevorstehen könnte.    26.05.2009

Woran Sie es merken: Also - wenn da oben "eitrig" steht, merken Sie´s immer. Anfangs reagiert der betroffene Zahn nur auf Kalt und Heiß, Süß und Sauer. Später werden die Schmerzen permanent und stärker; sie können sich auch in der Augen- und Ohrengegend breitmachen. Die entsprechende Gesichtshälfte schwillt an, sodaß Sie aussehen wie Faye Dunaway kurz nach einer Schönheitsoperation.

 

Was es ist: eine durch Zahnfäulnis (wir erinnern uns an den Kariesteufel) bewirkte Entzündung. Die Karies hat die Zahnschmelzbarriere überwunden und sich zum Zahnbein durchgefressen. Dort reizt sie jetzt die Nerven nahe der Zahnwurzel und produziert Eiter.

 

Woher es kommt: Essen Sie zuviel Schokolade? Reiben Sie sich illegale Nasendrogen aufs Zahnfleisch? Putzen Sie nur einmal pro Woche Ihre Zähne? Na, da haben Sie´s ja ...

 

Was passieren kann: Der Schmerz wird unerträglich. Irgendwann stirbt dann der Zahnnerv ab, doch die Entzündung arbeitet munter weiter - und wenn der Eiter nicht abfließen kann, kommen Sie sich bald (nicht zu Unrecht) ganzkörperlich infiziert vor.

 

Was Sie dagegen tun: Sind Sie wahnsinnig? Das wissen Sie nicht? Ich sage nur: Wurzelbehandlung. Die Wurzelspitze und das befallene Gewebe werden unter großen Schmerzen entfernt.

 

Peinlichste Momente: Wenn Sie sich (wie jeder anständige Mensch) so vor dem Zahnarzt fürchten, daß Sie bereits beim ersten Bohrereinsatz in die Hose machen.

Peter Hiess

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