
Kolumnen_Keine Panik #33: Es ist nur ...
Grüner Star
Lieber rot sehen als grün - oder vielleicht plötzlich gar nicht mehr. Selbst wenn Sie nicht kurz- oder weitsichtig sind, sollten Sie gelegentlich den Augenarzt konsultieren, wenn Ihnen die Optik wichtig ist. 14.07.2009
Woran Sie es merken: Sie sitzen Alexander Van der Bellen gegenüber. Er ist ein Grüner und wäre gern ein Star - aber Sie sehen ihn nicht.
Was es ist: Es handelt sich leider nicht um einen Glücksfall von absoluter Politikerblindheit, sondern um eine gemeine Augenerkrankung. Der grüne Star, auch unter dem unattraktiven Namen Glaukom benannt, ist eine Erkrankung des Sehnervs, dessen Fasern aus unbekannten Ursachen allmählich kaputtgehen.
Woher es kommt: Wie gesagt, den Grund für das Nervensterben kennt die Medizin nicht. Bekannt ist nur, daß es Risikofaktoren gibt - wie zum Beispiel einen erhöhten Augeninnendruck, der den Sehnervkopf schädigt und zu Gesichtsfelddefekten führt, sowie eine gestörte Durchblutung der hinteren Augenabschnitte. Etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leiden unter einem Glaukom. Das besonders Heimtückische daran ist, daß die Krankheit oft unbemerkt bleibt und nur zufällig entdeckt wird. Und: Der Augendruck ist nicht immer ein Indiz, da es auch ein Normaldruckglaukom gibt.
Was passieren kann: Das Gesichtsfeld wird immer weiter eingeschränkt, bis man schließlich blind wird - so wie geschätzte 3,5 Millionen Menschen weltweit, die durch den grünen Star Ihr Augenlicht eingebüßt haben.
Was Sie dagegen tun: am besten keiner Risikogruppe angehören. Das heißt: kein Diabetiker sein, weder zu hohen noch zu niedrigen Blutdruck haben, nicht stark kurz- oder weitsichtig sein, nicht rauchen, keine Gefäßkrankheiten haben, Streß meiden. Und ab 40 jährlich zur Kontrolle gehen. Im Frühstadium helfen Medikamente, Laserbehandlungen und Operationen zur Senkung des Augendrucks.
Peinlichster Moment: Wenn Sie sich eigentlich nur eine neue Brille verschreiben lassen wollten - und dann erfahren, daß Sie sich das Geld sparen können.
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